Rutgard von Talosia-LARP war eine der spontansten Cons, zu denen wir bisher gefahren sind. Nur drei Tage vorher erfuhren wir davon, meldeten uns in der Nacht an und waren dabei… Danke an dieser Stelle vor allem an unsere Freundin Debby, die uns von der Con erzählt hat und uns noch so spontan einen Platz organisieren konnte.

Wir waren echt froh, dass wir so kurzfristig noch mitkommen durften.

Con-Bewertung

Gelände:4 out of 5 stars
Plot:3.5 out of 5 stars
Mitspieler:4 out of 5 stars
NSCs:4 out of 5 stars
Spielleitung:4.5 out of 5 stars
Stimmung:4 out of 5 stars

Gelände

„Irgendwo im Nirgendwo“: Das beschreibt das Con-Gelände wahrscheinlich am besten.

Wie man sieht, befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Gelände erstmal gar nichts – kein Dorf, nicht mal ein anderes Haus. Für LARP-Veranstaltungen sind das also perfekte Bedingungen.

Bei der Location handelt es sich um die „Mittelalter-Feierey„, die als Mittelalter-Location mit Zelt und Lagerfeuer-Platz beschrieben wird. Das Setting passt also perfekt.
Ein alter Bauernhof zwischen Wiesen und Feldern bildet das Gebäude der Location. Der Wiesenboden war schön weich und somit perfekt für Zelte (Heringe) geeignet.

Sanitäre Einrichtungen mit fließendem Wasser sind in dem Gebäude vorhanden, alles andere fand (auch bedingt durch Corona) draußen statt.

Natürlich erfolgte die Anmeldung nur mit vorgelegtem Negativtest und unter der Beachtung der aktuellen Auflagen. Die Lager von „fremden“ Gruppen wurde stets mit Maske betreten und immer, wenn der Abstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden konnte, herrschte ebenfalls die Maskenpflicht.
Zur Vorbereitung haben wir FFP2 Masken in Schlauchtücher eingenäht, wodurch das An- und Ablegen der Masken für uns recht komfortabel war. Obwohl ich nie mit Maske LARPen wollte, war es am Ende gar nicht so schlimm wie befürchtet.

Leider gab es keinen richtigen Wald in unmittelbarer Umgebung, sondern immer nur ein paar Gruppen von Bäumen. Für Anastasya als Waldläuferin also nicht das perfekte Gelände, aber es war trotzdem ganz schön.

Da wir diesmal in unserem Auto-Dachzelt übernachteten, war es etwas doof, dass wir so weit wegstanden (die Autos wurden nach dem Ausladen auf einem Feldweg geparkt). So mussten wir immer, wenn wir etwas aus dem Auto brauchten, einige Meter.
War natürlich machbar, aber unpraktisch, wenn wir irgendetwas „jetzt sofort“ brauchten. Aber mit einem „richtigen“ Zelt wäre das nicht passiert (trotzdem war das Dachzelt gemütlich 😉 ).

Ich fand die Location ziemlich cool, auch wenn ich (wie gesagt) etwas Wald vermisst habe. Das Gelände war schön und die Hühner haben mir einige Momente versüßt (der Hahn hat uns manchmal echt erschreckt).

Plot

Zugegeben: In einen vorhandenen Plot einer jahrelang bespielten Welt einzusteigen ist sehr schwierig. Ich versuche hier also nur grob wiederzugeben, was ich verstanden habe. (Somit kein Anspruch auf Vollständigkeit).

Ich werde auch nur ein paar Punkte ansprechen – das meiste hab ich ja schon in Anastasyas Reisetagebucheintrag beschrieben.

Anreise

Die Anreise fand bereits im Dunkeln statt und es gab zwei verschiedene Anreise-Gruppen.
Wir erreichten das Gelände und standen vor einer Art magischen Barriere, die von zwei Fremden bewacht wurde. Nach kurzem Gespräch mit unserem „Reiseleiter“ Rhavin kam heraus, dass es hier einen jahrelangen Streit zwischen Korandianern und Goldaren gibt (deren Namen ich im Verlauf der Con immer wieder falsch nannte -> „Goldarier, Koriandaner, ähhh, wie hießen die nochmal?“). Da es schon dunkel war, fiel es uns schwer, zu erkennen, wer jetzt mit wem Streit hatte.

Es kamen noch mehr Leute dazu, darunter auch der „Auftraggeber“ von Rhavin (Jarl Raudrulf), wegen dem wir eigentlich hier waren (Rhavin wollte ihm helfen und wir halfen Rhavin dabei).
Wir lernten ein paar Personen kennen, aber leider lässt hier auch mein Namensgedächtnis nach. Es sammelten sich auf jeden Fall so einige Menschen vor der magischen Barriere.
Verhandlungen mit den beiden Personen hinter der Barriere schlugen fehl, weil wir offenbar Goldaren bei uns hatten und die Korandianer sie nicht mochten.

Nach und nach wurde versucht, diese Barriere irgendwie aufzulösen. Die beiden Menschen, die die Barriere bewachten, griffen an. Teilweise mit Eis-Projektilen, deren Splitter sich schön ins Fleisch unserer Leute gruben.
Tahn und Anastasya hielten sich absichtlich von der Barriere fern – viel zu gefährlich. Warum sollten wir hier überhaupt hin, wenn diese Leute uns offensichtlich nicht da haben wollten?
Auf der anderen Seite wollten wir ja Rhavin helfen, also verschwanden wir nicht, sondern blieben.

Irgendwann wurde die Barriere durchbrochen, sodass wir zu den Lagern konnten. Im Prinzip erfolgten danach nur ein paar Gespräche. Als Anastasya versuchte ich lediglich, zu verstehen, was genau eigentlich los war. So viele Informationen über Gruppierungen und Leute, die ich mir zwar alle nicht merken konnte, die aber sehr interessant waren.

Konflikte

Falls ihr das Con-Review vom letzten Turm kennt, wisst ihr, dass ich mit Anastasya im Moment echt Pech mit Nordleuten habe. Irgendwie kam es immer zu Streitgesprächen und Konflikten.
„Diesmal nicht“, dachte ich mir und hatte mich schon gefreut, als ich erfuhr, dass ein Jarl anwesend sein würde. Geschichten über nordische Mythologie austauschen, yay!

Nun. Es kam anders. Ich konnte erfolgreich meine „Siegessträhne“ fortführen. Diesmal: Jarl Raudrulf.
Er sprach mit Ylva und irgendwie kamen wir auf Götter. Als es dann um Odin ging, kam von ihm nur ein „Ach, hör mir auf mit Odin… Dieser einäugige Bastard.“
Nun. Da war das Gespräch für Anastasya gelaufen und sie war sauer.
Als er dann auch noch ins Lager kommen wollte, ging Anastasya einfach weg.

War wahrscheinlich spieltechnisch nicht meine allerbeste Idee, aber aus Anastasyas Sicht eigentlich das einzig logische. Dann saß ich da im Gras und lauschte Gesprächen aus anderen Lagern. Es kam mir etwas seltsam vor, aber ich zog es konsequent durch, fügte noch ein zwei Gebete zu Odin hinzu und ließ es einfach geschehen. Ylva und Tahn suchten mich irgendwann und ich ließ mich zurück zum Lager schleifen.

Also schon wieder Stress mit einem Jarl… Witzig, dass Anastasya mit Nord-Leuten meistens nicht zurecht kommt, obwohl sie selbst aus dem Norden kommt.
Na ja, was solls. Ich war froh, dass ein „gutes“ Konfliktspiel daraus wurde und kein IT/OT-Stress. Irgendwie vertrugen sie sich dann doch einigermaßen. Lustig war es trotzdem. 😀

Bärenfalle

Am zweiten Tag geschah ziemlich viel, deswegen bleibe ich mal bei den Sachen, die ich besonders interessant fand.
Für ein Alchemierezept gegen die kursierende Seuche brauchten wir unter anderem organisches Material von einem nicht infizierten Wesen.
Um ganz sicher zu gehen, beschlossen wir, einfach ein Tier im Wald zu fangen.

Glücklicherweise hatte ich im Vorfeld meine Bärenfalle OT mitgenommen und im Auto gelagert.
Ich nahm sie also, wickelte sie in eine Decke, ging in den Wald und setzte mich dort für einige Minuten hin. Mit ein paar Ästen und Tauen bastelte ich etwas zusammen, was der Falle ähnelte und legte dann meine „richtige“ Falle aus. Ein paar Käse- und Apfelstücke hatte ich als Köder mitgenommen.

Meine Bärenfalle, es gibt auch eine Anleitung zum Nachbauen.

Ich rechnete nicht damit, etwas besonderes zu fangen, sagte aber trotzdem der SL Bescheid.
Als ich dann irgendwann zurück zur Falle ging, fand ich dann doch etwas „besonderes“ vor: Ein kleiner Bär (spontan aus dem Orga-Fundus zusammengebastelt) lag dort in der Falle. Mega! Ich hab mich total gefreut, endlich mal einen Bären in der Bärenfalle zu haben. IT wie OT war ich total happy! 😀

Auch der kleine Junge, der mit mir gekommen war, war total begeistert. Er durfte die Falle dann zurücktragen, während ich den „schweren“ Bären trug.
Sehr kreativ, vielen Dank liebe Orga!

Das eklige Spinnen-Krabben-Vieh

Im Verlauf des Tages (Richtung Abend) tauchte ein ekliges Vieh auf, das an einen Spinnen-Krabben-Mix erinnerte.
Es griff die Spieler an und sah echt cool aus!

Aber noch viel cooler war, was danach folgte: Als es besiegt war, durften ein paar Heiler und Alchemisten in den Eingeweiden des Viehs herumwühlen, um die Bläschen herauszunehmen, in denen sich die Seuche befand.

Dazu hatte die Orga eine Art Gerippe vorbereitet, in dem allerlei Schleim aus Latex, Gelatine, … drin war. Es sah wirklich, wirklich eklig aus. Total super!
Die Bläschen mit besagter Seuche waren gefüllte Ballons (Wasserbomben), die platzten, wenn man sie zu grob anfasste bzw. sie mit etwas spitzem berührte.

Das habe ich auch total gefeiert. So eine kreative Idee habe ich selten gesehen! Großes Lob an dieser Stelle dafür!

Ansonsten war der Plot selbst für Anastasya etwas schwierig zu verstehen. Was genau am Ende aus der Seuche wurde, war unklar, aber wir hatten ja immerhin einen Trank als Gegenmittel gebraut. Die Konflikte zwischen Goldaren und Korandianern fanden ein (temporäres?) Ende, weil endlich Verhandlungen zwischen beiden Gruppen stattfanden.
Für vieles davon braucht man wahrscheinlich mehr Hintergrundwissen bzw. mehr Erfahrung auf Cons mit Talosien-Hintergrund, aber alles in allem hat es großen Spaß gemacht. Schön war auch, dass für jeden etwas dabei war.

So konnten wir beim Heranschaffen der Zutaten für den Trank helfen und auch beim Übersetzen von Schriftstücken helfen. Es gab eher viele kleine Aufgaben, was ich persönlich für Cons immer schöner finde. So können sich auch kleine Gruppen ein paar Aufgaben widmen und das klassische „Plot bunkern“ passiert nicht so schnell.

Es war sehr schön, aber für uns persönlich noch ziemlich verwirrend. Müssen wir halt öfter kommen 😉

Mitspieler

Unfassbar viele neue Gesichter!
Tatsächlich kannten wir nur „unsere Gruppe“, also Rhavin, Ylva und Demnor. Das ist auf der einen Seite total spannend, weil man theoretisch viele Leute kennenlernen kann, aber auf der anderen Seite ist es super schwierig, überhaupt ins Gespräch zu kommen. Mit Tahn und Anastasya hatten wir leider auch nicht die kommunikativsten CHaraktere am Start und waren sehr dankbar, dass Ylva das „Kontakte knüpfen“ für uns übernommen hat.

Nichtsdestotrotz lernten wir ein paar interessante Charaktere kennen.
Erstmal natürlich vielen Dank an alle, die da waren!

Besonderer Dank geht an dieser Stelle an:

Ylva, Rhavin und Demnor

Es war total schön mit euch, danke, dass ihr uns sozusagen „mitgenommen“ habt und dass wir ein gemeinsames Lager hatten.
Dank Ylva konnten wir mit einigen anderen Charakteren spielen und in unserem Lager gab es immer schöne Musik. Das war total super!

Auch, dass wir gegen Ende noch etwas über Tahn gerätselt und gemeinsam sogar zu ein paar Ideen gekommen sind, fand ich schön. Und Anastasyas „Rätsel“ ist nun auch endlich ein paar Schritte weiter. Danke, danke, danke! Es hat großen Spaß mit euch gemacht!

Shiro

Deine Teezeremonie war super schön, der Tee war richtig lecker und das mit den Katzenohren war total niedlich!
Ich fands auch toll, dass Du uns nachher beim Gegenmittel geholfen hast. Es hat viel Spaß gemacht, danke!

Jarl Raudrulf

Was soll ich sagen… Das Konfliktspiel war lustig. Danke, dass Du es so gut aufgenommen hast und dass wir nicht einfach beim „ignorieren und beleidigt sein“ (vor allem von Anastasya aus) geblieben sind.
Es war sehr lustig. 😀 Und natürlich hattest Du mit vielen Deiner Geschichten (vor allem mit Odins Geschwistern Vili und Ve und mit dem Fenriswolf) total recht, aber verklicker das mal einer Gläubigen… 😀

Und das mit der Maultrommel und Dein Tanz mit Tahn – diese Momente haben mich sehr erheitert.

Die, mit der ich über den dressierten, untoten Bären gesprochen hab

Ich hab leider Deinen IT-Namen vergessen, sorry… Aber unsere verrückten Gespräche über den Bären fand ich sehr erheiternd, das war schön. Vielen Dank dafür! 😀

Tahn

Ohne Tahn ist alles mindestens nur halb so lustig. Ich danke Dir für all die lustigen und bescheuerten Momente, fürs Aufpassen und einfach für alles. Es war sehr schön!

Allein die Maultrommel oder Deine riesige Hose… Und natürlich die Äpfel. Ganz viel Liebe für Tahn 😉

NSCs

Es kam zwar Corona-bedingt nicht zu klassischen Kämpfen, trotzdem waren einige tolle NSCs zugegen, die schönes Spiel ermöglicht haben.

Vor allem die „Flüchtlinge“ in ihrem Lager waren ziemlich lustig und die Gespräche mit ihnen sehr interessant. Ich hab selbst leider viel zu wenig mit euch interagiert, aber es war für mich auch irgendwie schwierig, irgendwie ein Gespräch anzufangen. Dazu hatte ich als Anastasya zu wenig Hintergrundinformationen. Und einfach mit „hi, na“, ansprechen kam mir auch blöd vor. Egal, es war trotzdem schön!

Die beiden „Bösen“ (die Schwarzmagierin und der Feuermagier) waren total interessant und sahen beeindruckend aus. Man hat schon echt ein ungutes Gefühl bekommen, wenn ihr aufgetaucht seid und uns zum wiederholten Male aufgefordert habt, zu gehen.

Auch das Schachspiel am Ende (in der Vision) war ziemlich cool gemacht, auch wenn ich OT und IT nicht ganz verstanden habe, was da jetzt los ist beziehungsweise was das für die Zukunft von Rutgard aussagt. Wir werden sehen. 😉

Danke für eure Mühen, liebe NSCs, ihr habt es wirklich gut gemacht!

Spielleitung

Die Spielleitung/Orga war großartig!

Allein die Tatsache, dass ihr euch „mal eben“ einen Bären aus dem Ärmel geschüttelt habt, um ihn in meine Bärenfalle zu legen, hat mich total begeistert! Das habe ich so auch noch nicht erlebt.

Ihr wart immer erreichbar, wenn man euch brauchte. Mindestens eine SL hat man immer gefunden! Durch die Funkverbindung konnte man so auch schnell Kontakt zu einer „bestimmten“ SL aufnehmen, wenn das benötigt wurde.

Eure Detailliebe ist wirklich bewundernswert: Dass ihr für das Monster eine Art Gerippe zusammengebastelt habt, in der man herumhantieren konnte, fand ich toll! Das habe ich so auch echt selten erlebt. Ihr gebt euch super große Mühe!
Das merkt man auch schon an eurer Anmeldung beziehungsweise an der Tatsache, dass ihr nach Fakten/Details zu den jeweiligen Charakteren fragt, um diese eventuell in eine Con einzuflechten. Ich liebe sowas ja!

Macht auf jeden Fall weiter so. Es hat mich sehr begeistert! Danke, danke, danke!

Stimmung

Trotz Maskenpflicht und Abstand war die Stimmung super. Man hat gemerkt, dass alle aufgeblüht sind, weil es endlich wieder zum LARP ging.

Und trotzdem haben alle aufeinander geachtet und den Abstand eingehalten. Die gegenseitige Rücksichtnahme war schön.

Die Con hat großen Spaß gemacht. Vielen Dank an dieser Stelle an alle.

Es war sehr schön! Wir werden mit Sicherheit auch nochmal zu einer Talosien-Con kommen!

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Kategorien: Con-Reviews

1 Kommentar

Raudrulf Thorwaldson · 07.08.2021 um 23:32

Es hat mir große Freude bereitet die die Stirn zu bieten und dich auf diplomatische art dann zu einem friedlichen Ende zu kommen.
Ich hoffe sehr das wir noch mehr Gelegenheiten bekommen eventuell doch noch auf eine hitzige aber erfolgreiche Freundschaft hin zu arbeiten.
Es gibt so vieles was ihr von meinem Charakter noch nicht wisst 😉
Hoffentlich auf bald

Jarl Raudrulf Silberzunge Thorwaldson 😉

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