Während ich gerade noch fleißig am Conbericht der „Tomb of Darkness“-Con sitze, hier mal ein kleiner Beitrag über die typischen Zusammentreffen von LARPer und Nicht-LARPer.

Ich finde die Reaktionen der verschiedenen Menschen auf das Hobby „LARP“ sehr interessant. In der letzten Zeit habe ich oft die unterschiedlichsten Gespräche mit Nicht-LARPern geführt. Ein paar davon möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten:

"Spielt ihr Ritter?"

Der klassische Satz von Kindern. 
Das höre ich meistens, wenn ich auf dem Weg zu den Katakomben in Köln bin. 
Ich finde es immer sehr interessant, dass gerade mein Charakter Anastasya als Ritter bezeichnet wird. 
Am Anfang musste ich sehr stark darüber lachen. 
Doch es ist faszinierend, dass selbst Kinder das Konzept von LARP nach einer kurzen, kinderfreundlichen Erklärung verstehen. 
Meist sind sie sogar neidisch und wollen mitmachen – das kann ich absolut verstehen. Als Kind wäre ich vermutlich gleicher Meinung gewesen!

"Gehören Sie zu einer Theatergruppe?"

Beim LARP in Wald-Locations bekomme ich das oft zu hören.
Erst vor ein paar Tagen waren wir für einen Nachmittag bei einer Waldruine, um zu spielen und haben ähnliches erlebt. 
Eine Wandergruppe kam auf uns zu. Zuerst eher schüchtern, doch dann direkt die Frage: „Spielen Sie hier Theater?“
Die Antwort darauf: „Jain.“
Doof, aber so ist es doch. 
Wir spielen im Endeffekt so etwas wie Improvisations-Theater, nur, dass wir selbst die Zuschauer sind und kein Dritter zuschaut. 

Mit diesen typischen Wandergruppen kann man meistens interessante Gespräche führen und sie verstehen recht schnell das Konzept.
Ein paar der Frauen wollten am Ende sogar Fotos von einem unserer Kämpfer haben. 
Oft werden auch die Waffen mal in die Hand genommen. Alle wollen „mal fühlen“ oder ihren Nebenmann mit der Schaumstoff-Waffe verprügeln. 

Allgemein wird das Spielen in öffentlichen Locations wie in dieser Waldruine ziemlich positiv aufgenommen. 
Für die meisten Wanderer stellt es ein regelrechtes Highlight dar… Manchmal frage ich mich, was sie Abends am Tisch ihrer Familie erzählen. „Wir haben heute Krieger im Wald gesehen.“
Als LARPer kann man sich das irgendwie alles nicht vorstellen. Wie ist es für einen Außenstehenden, davon zum ersten Mal zu hören oder es zu sehen?

"Verabreden Sie sich über das Internet?"

Eine Frage, die meist auch von älteren Personen gestellt wird. 
Da weiß ich meistens nie, was ich antworten soll. 
Natürlich verabreden wir uns irgendwie über das Internet. 
Man muss ja immerhin einen Ort und eine Uhrzeit ausmachen. Sonst kann man ja keine Veranstaltung planen.
Und da wir nicht mehr in einer Zeit der Briefe leben, nutzen wir einfach das Internet. 
Die Fragen sind wirklich immer ziemlich erheiternd. 
Da frage ich mich manchmal auch selbst, was die Leute als Antwort erwarten.

"Wer schreibt denn das Drehbuch?"

Das höre ich auch erstaunlich oft. 
Und die klare Antwort: „Niemand.“
Auf die fragenden Blicke, die darauf folgen, kann man dann natürlich so etwas antworten wie: „Es gibt kein Drehbuch. Wir sind alle beteiligt an dem, was passiert.“

Allerdings ist mir noch nie ein wirklich gutes Beispiel eingefallen. 
Ich versuche immer, Ereignisse als Beispiel zu nutzen, die mir schon passiert sind. Aber meistens verlangt das Beispiel dann wieder eine zu große Erklärung und macht alles nur komplizierter. 

Improvisations-Theater hilft den meisten allerdings dabei, das Konzept zu verstehen.

Man stelle sich LARP mit einem Drehbuch vor… Das wäre schon ziemlich öde. 

Die Stummschweigenden

Das gibt es leider auch sehr oft. 
Wenn man beispielsweise etwas weiter weg von der LARP-Location parkt, sich dann am Auto fertig macht und die restlichen Meter zu Fuß zurücklegt… Ich begegne sehr oft Anwohnern und Spaziergängern. 
Man sieht ihnen direkt an, dass sie gerne etwas fragen wollen und dass sie wissen wollen, wohin ich will, aber sie trauen sich nicht. 

An sich ist es ja jedem selbst überlassen, aber ich fühle mich immer so extrem stark beobachtet.

Und meistens reden sie dann über mich, wenn ich noch in Hörweite bin. 
„Hat die einen Bogen?“
„Ja, die hat einen Bogen!“
Und ich denke mir nur: „Ja, gut gesehen, Falkenauge.“
Wenn sie eine Frage haben, warum fragen sie denn dann nicht einfach?

Fazit

Die meisten Leute reagieren glücklicherweise wirklich sehr positiv auf unser Hobby. Ich finde es super, dass LARP keinen schlechten Ruf genießt und die meisten Leute wirklich sehr interessiert Fragen stellen. 
Viele sind auch deutlich begeistert von den „Kostümen“ und freuen sich, wenn sie ein paar Fragen stellen dürfen. 
Ich finde es wichtig, dass man nach außen hin auch möglichst freundlich auf die Leute reagiert. Wir können ja auch mit Fug und Recht behaupten, dass die LARP-Community an sich super nett und aufgeschlossen ist. 

Es ist faszinierend, dass Nicht-LARPer wirklich oft auf uns zukommen und nicht einfach „Angst“ bekommen und es sein lassen. 
Und wer weiß, vielleicht verirrt sich ja der ein oder andere dann auch mal in Gewandung zu einer LARP-Veranstaltung. 😉

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