Bei der Taverne „Das Phönixnest“ handelt es sich um eine monatliche Mittelalter-Fantasy Taverne mit zusammenhängendem Plot. Hierbei zieht sich der Plot immer etwa über ein ganzes Jahr, es bietet sich allerdings auch die Möglichkeit, mittendrin einzusteigen und sich das bisherige Geschehen von den anderen Spielern erklären zu lassen.
Am 28.07.2018 war es für Anastasya und ihre Freunde wieder soweit und sie besuchten das Phönixnest. Hier mein Review aus Spielersicht.

Übersicht:

Gelände:4 out of 5 stars
Orga/Spielleitung:2.5 out of 5 stars
Plot:2 out of 5 stars
NSCs:2 out of 5 stars
Kämpfe:2 out of 5 stars
Magie:3 out of 5 stars
Spieler:3.5 out of 5 stars

1. Gelände

4 out of 5 stars Mir gefällt das Gelände des Phönixnests. Es handelt sich hierbei um einen alten Steinbruch, umgeben von einem mittelmäßig großen Wald. An diesen Wald grenzt eine große Wiese an, die sich ebenfalls bespielen lässt. Im Steinbruch selbst liegt ein kleines „Dorf“, das aus mehreren Hütten, der Schenke und einer Wiese besteht. Der Ort wird immer recht hübsch und stimmig dekoriert. Draußen, direkt neben dem Phönixnest auf der Wiese wurden ebenfalls – passend zum Plot – Gräber aufgestellt und somit eine Art „Friedhof“ simuliert. Alles in allem ist das Gelände ganz schön, aber auch schlicht gehalten. Es gibt nicht überall etwas zu entdecken, doch es ist auch nicht langweilig.
Vier Sterne halte ich hier für ganz angebracht.

2. Organisation/Spielleitung 

2.5 out of 5 stars Bei der Orga beziehungsweile Spielleitung kann man natürlich ewig diskutieren. Bei der Taverne im Juli kann ich allerdings nur 2 ½ Sterne vergeben. Das hat die folgenden Gründe: Es gab im Voraus ein paar Missverständnisse in der Absprache, die von dem Spielleiter nachher scharf kritisiert beziehungsweise „bemeckert“ wurden. Die Spieler waren theoretisch noch im Spiel und trotzdem kamen Diskussionen auf.
Die Spieler haben einige versteckte Gegenstände nicht gefunden beziehungsweise hatten nicht einmal eine richtige Motivation, überhaupt danach zu suchen.
Natürlich sorgt das für Frust auf beiden Seiten. Da hilft aber nichts.
Ich selbst habe wenig von dem Tavernen-Plot gemacht, da ich mit meinem eigenen Charakter aktuell entwicklungstechnisch noch einiges an eigenem Plot zu machen habe. Das war allerdings im Vorfeld abgesprochen. Es ist alles in allem recht chaotisch gelaufen, unter anderem auch, weil der Spielleiter zur gleichen Zeit mehrere Rollen übernimmt: Spielleiter, Head-Orga, NSC. Das ist natürlich für eine Person alleine etwas viel. Man kann nicht überall sein.
Was noch einen kleinen Kritikpunkt bildet ist die Tatsache, dass zwar Bilder gemacht werden, diese aber in Abständen von einem halben Jahr hochgeladen werden. Das ist echt schade, denn – wie wir wissen – lieben LARPer Fotos. Je früher, desto besser. Und je länger die Bilder zurückliegen, desto mehr geraten sie in Vergessenheit.
Wegen all dem oben beschriebenen gibt es diesmal also nur 2 ½ Sterne.

3. Plot

2 out of 5 stars Dadurch, dass ich mit meinem Charakter bereits am letzten Phönixnest wenige Berührungspunkte mit dem Plot hatte, kann ich zum Plot nicht außerordentlich viel sagen. Ich weiß nur, dass es um Untote geht, die ständig aus den Gräbern kommen und die Spieler angreifen. Zusätzlich tauchen ab und zu Dinge auf den Gräbern auf. Doch hier gibt es meiner Meinung nach zu wenig Hinweise für die Spieler. Der Plot wird seit Januar bespielt und außer der Tatsache, dass es irgendwelche Untoten gibt, habe ich nicht viel herausgefunden. Und das, obwohl ich normalerweise eher „Plotjäger“ spiele.
Aber auch die anderen Spieler schienen nicht wirklich „in den Plot rein“ zu kommen. Es gab keine richtige Motivation für die Spieler, Gegenstände zu suchen und die Bedrohung durch die Untoten fiel eher gering aus.
Damit kommen wir dann nämlich auch zum nächsten Punkt:

4. NSCs

2 out of 5 stars Hier gibt es definitiv zu sagen, dass es wenige sind. Zu wenige, um eine akute Bedrohung darzustellen. Dieses Mal war es nur ein einziger NSC. Die Spielleitung musste zwischendurch selbst als NSC einspringen, um es etwas interessanter zu gestalten.
Sie haben es beide gut gemacht, hatten ein ziemlich gutes Kostüm (sahen aus wie Laub-Geister) und haben auch gut gekämpft, doch es hat einfach nicht gereicht, um gefährlich zu sein.
Diesmal waren wegen des Drachenfestes zwar wenig Spieler zugegen, aber dennoch hat niemand die Notwendigkeit gespürt, wirklich „krass“ kämpfen zu müssen.
Die Laub-Wesen haben uns einmal im Wald überrascht, das war ganz cool, weil ich damit nicht gerechnet hätte. Aber ansonsten war es eher „so meh“.
Sehr schade, aber NSCs lassen sich ja nicht aus dem Boden stampfen.

5. Kämpfe

2 out of 5 stars Die zwei Sterne für die Kämpfe hängen natürlich auch stark mit den wenigen NSCs zusammen. Wir haben einmal im Wald gekämpft, das war ganz cool, aber nach zwei Minuten auch wieder vorbei. Die NSCs sind zu leblosem Laub zerfallen, meinem Charakter wurde aus dem Wald hinaus geholfen und die Wunde wurde versorgt. Dann kam mein Charakter nicht mehr mit Kämpfen in Berührung. Ich glaube, ich habe einem Laub-Wesen einen Schlag verteilt. Das war’s.
Also, zwei Sterne hier absolut berechtigt.

6. Magie

3 out of 5 stars Soweit ich das mitbekommen habe, war der Plot bei diesem Mal recht Magie-lastig. Leider waren nur zwei magiefähige Charaktere zugegen. Darunter mein Charakter, der zu dem Zeitpunkt aufgrund von Spieler-internem Plot aber keine Magie wirken konnte. Und noch eine magische Elfe, deren Darstellung sich darauf beschränkte, auf einer anderen Sprache (bulgarisch?) zu reden. War für mich persönlich jetzt keine schöne Darstellung, sehr schade. Dabei ist Magie doch so vielseitig.
Immerhin konnte ich mein (allererstes) Ritual durchführen, um einen anderen Spieler von einem dunklen Feuer zu befreien. Dieses Feuer ist allerdings durch Spieler-internen Plot auf einer anderen Taverne entstanden. Deswegen habe ich im Voraus meinen Plan bei der Spielleitung angekündigt. Das Ritual hat mir persönlich ganz gut gefallen (zumindest für mein erstes Ritual). Aber ich muss mich da auf jeden Fall noch verbessern. Ich hoffe, dass es trotzdem für alle anderen Spieler ganz cool aussah. Ich versuche mich ja immer an „ordentlicher“ Magie-Darstellung.

7. Spieler 

3.5 out of 5 stars Ich mag die „Stammspieler“-Truppe vom Phönixnest.
Diesmal war die Besetzung wegen der Großcons etwas anders, aber es hat trotzdem viel Spaß gemacht. Zumindest zum großen Teil.
Was diesmal sehr genervt hat, war eine Spielergruppe, die sich oben bei der Hütte den ganzen Tag über Games unterhalten hat. Leider hat man das fast im kompletten Steinbruch gehört und es hat einen teilweise ordentlich aus dem Spiel gebracht. Lasst sowas doch bitte!
Ich finde es nicht schlimm, wenn man sich irgendwo draußen hinstellt (fern von Spielern und NSCs) und sich dort kurz unterhält. Aber doch nicht den ganzen Tag und doch nicht an einem der Haupt-Anlaufstellen. Das ist einfach nur nervig.
Doch mit den übrigen Spielern hatte ich zu 90% sehr tolles Spiel. Es war zwar ziemlich viel und relativ stressig („Anastasya, komm mal her“, „Anastasya, dein Begleiter spuckt Blut“, „Wer kann hier Runen lesen?“), aber alles in allem hat es mir wirklich viel Spaß gemacht.
An dieser Stelle ein großes Dankeschön an die ganzen Spieler, die das möglich machen und die mit Anastasya interagieren und ihr helfen.
Das gilt auch für mein „spontanes“ Ritual (wobei „spontan“ sich hier eher an Anastasya richtet und nicht an mich als Spielerin). Die Reaktionen waren ganz interessant und mich freut auch sehr, dass es geklappt hat. Und Danke fürs „Einsammeln“ danach. Magische Erschöpfung ausspielen ist für mich einfach ein Muss.

8. Fazit

2.7 out of 5 stars

Alles in allem war es ein recht chaotisches Phönixnest. Die Spieler wie die Orga waren teilweise echt gefrustet und auch deswegen war die Neigung dazu, OT zu gehen, immer recht hoch.
Trotzdem gab es schöne Spielmomente, tolle Gespräche und – zumindest für meinen Charakter – die Möglichkeit zur Weiterentwicklung.
An sich mag ich das Phönixnest immer sehr gerne, nur durch diese Diskussionen und das „Gemecker“ bei diesem Mal, wird es mir leider nicht ausschließlich positiv in Erinnerung bleiben.

 

Und zu guter Letzt die Entwicklung meiner Herzfrequenz über den Abend verteilt.
Besonders interessant natürlich, wenn man dabei gewesen ist… 😉

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