Aus gegebenem Anlass hier ein kleiner Beitrag zum Thema Pfeil und Bogen im LARP.

Als ich zum ersten Mal mit LARP in Berührung gekommen bin, war für mich klar, dass ich unbedingt Bogenschießen möchte. Es war für mich einfach die coolste Vorstellung.
Erst dann kamen die Fragen: Was für einen Bogen nehme ich eigentlich? Woher bekomme ich den? Was ist mit den Pfeilen?
Suchmaschinen waren wenig hilfreich, weil mir eine Flut an verschiedenen Pfeil- und Bogenarten angeboten wurde.
Reiterbogen, Langbogen, Recurvebogen, Knappenbogen, Rundkopfpfeile, Flachkopfpfeile… HILFE!

Also fangen wir mal vorne an:

Allgemeines zu Pfeil & Bogen


Klassische Bögen wurden früher vor allem zum Jagen und im Fernkampf genutzt. Die Pfeile hatten ein spitzes Ende, um mit möglichst viel Geschwindigkeit das Ziel zu durchbohren.

Copyrighted free use

Dass das im LARP nicht erwünscht ist, sollte klar sein.
Aus diesem Grund verfügen sowohl die Pfeile als auch die Bögen über Sicherheitsmechanismen: Die Pfeile sind an der Spitze gepolstert, die Bögen sind nur bis zu einer bestimmten Stärke zugelassen, um die Sicherheit der Pfeile zu gewährleisten. Bei einer größeren Zugstärke könnten die Pfeile ihre Polsterspitzen durchbohren und das Ziel verletzen.

Bei den klassischen IDV Pfeilen liegt die zugelassene Grenze bei 25 Pfund Zugstärke.

Manche LARP-Orgas lassen Bögen bis zu einer Zugstärke von 30 Pfund zu, allerdings sollten wir hierbei immer im Hinterkopf behalten, dass der Pfeilhersteller das nicht empfiehlt.

Mit einem Bogen zwischen 20 und 25 Pfund lässt es sich ganz angenehm schießen, der Unterschied zu einem Sportbogen ist allerdings bemerkbar. Dazu kommt der unausgeglichene Pfeil, der durch seine Polsterung am Kopf schwerer ist als am Schaft. Dadurch sind die Flugeigenschaften anders als beim klassischen Pfeil mit „normaler“ Spitze.

Flachkopf- und Rundkopffeile

Was die Pfeile angeht, gibt es zwei grundsätzliche Arten: Flachkopffeile und Rundkopffeile:

Quelle: IDV Engineering

Die Rundkopffeile verfügen über ein rundes Polster an der Spitze, wohingegen die Flachkopffeile an der Spitze abgeflacht sind. Ganz dem Namen entsprechend 😉

Durch die Form ergeben sich die entsprechenden Flugeigenschaften: Rundkopffeile fliegen erfahrungsgemäß etwas weiter und schneller als Flachkopffeile, dadurch sind sie besser für ferne Ziele geeignet. Der Nachteil ist, dass sie beim Aufprall mehr wehtun. Auf begrenzten Flächen eignen sich Flachkopffeile besser, da sie gut für nahe Ziele geeignet sind. Ich selbst kann empfehlen, einfach beide Arten mitzunehmen, wenn nicht ganz klar ist, wie das Gelände bei einer Veranstaltung sein wird.

Umgang mit Pfeil und Bogen

Dazu sei noch zu sagen, dass trotz der verschiedenen Arten ein Pfeilschuss immer wehtun kann.
Verzichtet also bitte auf Schüsse ins Gesicht und auf empfindliche Stellen wie den ungeschützten Bauch oder Intimregionen. Das kann vor allem bei einem direkten Treffer richtig weh tun.

Aus Erfahrung kann ich auch sagen, dass es sich lohnt, die 10 Euro in „richtige“ Pfeile von IDV zu investieren. Es gibt billige Pfeile, bei denen teilweise die Köpfe abnehmbar sind oder die Nocken super schnell abfliegen. Ärgerlich und im schlimmsten Fall sogar gefährlich.

Wir müssen immer bedenken, dass wir auf einen Menschen schießen und ihn im schlimmsten Fall ernsthaft verletzen können. Das Risiko ist höher, wenn unser Pfeil minderwertige Qualität hat.

Beim Aufsammeln der Pfeile ist es empfehlenswert, jeden einzeln auf Mängel zu untersuchen und durch leichtes Biegen zu „hören“, ob er innen gebrochen ist. Die Pfeile sind aus Fiberglas und dementsprechend können sich Splitter schmerzhaft ins Fleisch bohren.
Knackt der Pfeil beim Biegen, ist er beschädigt und darf unter keinen Umständen mehr genutzt werden. Wegschmeißen ist angesagt, damit ihn auch kein anderer Spieler versehentlich nutzt.

Auch, wenn ihr einen anderen Bogenschützen kennt, rate ich davon ab, die jeweiligen Pfeile des anderen Spielers einfach „zurückzuschießen“. Manche Spieler bauen ihre Pfeile selbst und Du als Spieler kannst von außen kaum beurteilen, wie sicher der Pfeil ist, den du abschießt. Im Zweifelsfall lieber einmal zu vorsichtig als Jemanden zu verletzen.

Kleine Bogenkunde

Zu den traditionellen Bögen gehören Langbogen, Flachbogen, Recurvebogen und Reiterbogen.

Du siehst: Es gibt allerhand Arten und generell hast du beim Aussuchen die freie Wahl. Beachte bitte nur die maximale Zugstärke von 25/30 Pfund (laut IDV 25, um die Sicherheit der Pfeile zu gewährleisten).
Gerade Reiterbögen und Recurvebögen sind eher kurz und etwas für wendigere Charaktere. Als Waldläufer mit einem Langbogen durch die Wälder zu streifen und an jedem Baum hängenzubleiben ist sicher auch nicht die beste Idee.

Außerdem solltest Du dir darüber im Klaren sein, nicht unbedingt den aller teuersten Bogen zu kaufen. Kommt es zu einem Kampf und du „wirfst“ deinen Bogen ins Gebüsch, um in den Nahkampf zu gehen, sollte er am besten nicht sofort kaputt gehen. Außerdem kann es durch Witterung, Regen usw. immer zu Schäden kommen.

Eine gute erste Anlaufstelle ist beispielsweise die Website der BogenSportWelt. Hier werden die klassischen Bogenarten vorgestellt und auch verkauft.


Das wars erst einmal von meiner kleinen Einführung in das Thema Pfeil und Bogen im LARP. 🙂

Hat dir der Beitrag gefallen?

Durchschnittsbewertung 5 / 5. Anzahl der Bewertungen: 2

Es hat dir gefallen?

Folg mir doch auf Social Media!

Es hat dir nicht gefallen?

Hilf mir, die Inhalte zu verbessern

Gib mir doch bitte ein Feedback.


0 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Avatar-Platzhalter

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.