Heute geht es um die Orientierung in der Natur ohne Hilfsmittel wie einen Kompass.

Innerhalb der Waldläufer-Charaktere sind Berufe wie Jäger oder Fallensteller sehr beliebt. Und abgesehen von diesen speziellen Berufen ist es natürlich auch als Waldläufer allgemein ganz praktisch, wenn man sich im Wald und auf den Wiesen auskennt.

Ich habe mich in meiner Kindheit oft mit Wäldern beschäftigt, das Ganze leider über die Jugend wieder vergessen und schlussendlich für meinen LARP-Charakter Anastasya benötigt.

Falls ihr also einen Waldläufer-Charakter spielt oder spielen wollt oder einfach so Lust habt, ein bisschen was über Wälder, Wiesen und Tiere zu lernen, dann verfolgt einfach meine Waldläufer Info Reihe zu diesen Themen.

Beim letzten Mal haben wir die Sterne genutzt, um uns zu orientieren.
Doch oft sind wir ja auch am Tage unterwegs und würden trotzdem gern wissen, wie wir zu unserem Ziel kommen.

Daher gibt es nun also einen Beitrag über das generelle Orientieren in der Natur ohne Kompass.
Dazu sei zu sagen, dass alle Methoden nicht hundertprozentig genau sind, uns aber zumindest eine grobe Richtung zeigen.
Und gerade im LARP reichen diese Methoden auf jeden Fall, um auf dem rechten Weg zu bleiben.

1. Bäume

Wenn wir in der Natur unterwegs sind, kommen wir oft an ein paar Bäumen, Baumreihen oder sogar Wäldern vorbei.
Die Bäume können uns beim Orientieren in der Natur eine große Hilfe sein.

Wenn wir Bäume wie Buchen, Kiefern, Pappeln, Espen usw. finden, können wir die Rinde als Indikator der Himmelsrichtung nutzen.
Die Seite des Baumes, bei der die Rinde glatter und heller ist, ist die Südseite. Dagegen ist die Rinde auf der Nordseite des Baumes wesentlich dunkler und rauer.
Bei der Birke befinden sich auf der Südseite des Baumes auch weiße Risse, die sehr leicht erkennbar sind.

Abgesehen davon wachsen an der Nordseite der Bäume oft Flechten und Moose, allerdings ist das in einem Wald, der ohnehin sehr schattig und nass ist, kein gutes Indiz… In einem schattigen und nassen Wald können Moose und Flechten auf allen Seiten der Rinde wachsen und sind so kein verlässlicher Hinweis.

Finden wir einen oder mehrere freistehende Bäume, so hilft uns auch die Wuchsform.
In unseren Breitengraden kommt der Wind fast immer aus Westen und so wachsen die Äste der freistehenden Bäume meist in die östliche Richtung.

2. Ameisenhaufen

Einen weiteren Hinweis für die Orientierung können Ameisenhaufen geben, denn die Tiere brauchen Wärme und richten den Eingang und auch den Ameisenhaufen an sich in Richtung Süden aus.

Das trifft allerdings nicht auf jede Ameisenart zu, aber auf einige.

Finden wir also einen Ameisenhaufen im Wald, können wir recht einfach herausfinden, wo Süden liegt… Der Ameisenhaufen ist dann nämlich genau so ausgerichtet, dass die Sonne die größte Fläche des Ameisenhaufens aufheizen kann.

3. Jahresringe

Wenn wir im Wald auf ein paar Baumstümpfe treffen, bei denen die Jahresringe noch gut erkennbar sind, sollten wir einen genaueren Blick darauf werfen.

Das Herz dieser Jahresringe, also der Mittelpunkt des Baumes, ist meistens in Richtung Süden ausgerichtet.

Ein kleines Beispiel:

4. Kirchen und Gräber

Falls wir unterwegs ein paar Kirchen oder Friedhöfe sehen, sollten wir uns einen Moment Zeit nehmen und uns die Ausrichtung anschauen.

Kirchen wurden immer in der Ost-West Achse ausgerichtet, sodass der Altar im Osten lag und der Kirchturm an sich im Westen.

Das trifft natürlich vor allem auf ältere Kirchen zu.

Quelle

Bei Gräbern ist es ähnlich, denn die Gräber wurden immer in Richtung Osten ausgerichtet.

So können wir auch relativ schnell und zuverlässig die Himmelsrichtung bestimmen.

Weitere Tipps zur Orientierung

Wenn wir einem Weg folgen und nicht im Kreis laufen wollen, ist es wichtig, sich ein paar Wegpunkte zu merken und sich an ihnen zu orientieren.
Dazu eignen sich Felsen, Flüsse, Berge oder auch menschengemachte Wegpunkte wie Bänke, Türme oder Hütten.
Wir denken zwar immer, dass es doch gar nicht so schwer sein kann, geradeaus zu laufen, aber meistens irren wir uns und laufen doch am Ende nur im Kreis.

Falls wir eine Karte zur Verfügung haben, sollten wir uns auch anhand von Auffälligkeiten wie zum Beispiel Flüssen orientieren.
Der Vorteil hier ist, dass fast alle Karten so gezeichnet werden, dass Norden oben liegt. Haben wir also den Wegpunkt gefunden, wissen wir automatisch, wo die Himmelsrichtungen liegen.

Zu allen genannten Methoden sei gesagt, dass es besser ist, sie an mehr als nur einem Beispiel durchzuführen, um sicher zu sein.
Wenn wir mehrere Bäume zur Verfügung haben, überprüfen wir am Besten bei jedem Baum die Bewachsung und das Aussehen der einzelnen Seiten.

Abschließend sei noch zu sagen, dass auch hier Übung den Meister macht, bis die Orientierung ohne Kompass reibungslos gelingt.

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