Für meine Schiffsärztin Maladi nutze ich interaktive Wunden zur Heilerspiel-Darstellung.

Ich wurde jetzt schon ein paar Mal nach dem „Wie geht das?“ für diese interaktiven LARP Wunden gefragt.
Deswegen habe ich mich entschieden, hier mal ein kurzes Tutorial zu veröffentlichen.

Die Inspiration und textliche Vorlage der Anleitung kommt aus dem LARPWiki.

Benötigtes Matieral:

  • Hautfarbener Stoff (hier: Baumwolle)
  • Roter Stoff (hier: Baumwolle)
  • Weißer/Naturfarbener Stoff (hier: Leinen)
  • Schere
  • Flüssiglatex
  • Nähzeug/ eine Nähmaschine
  • (Flüssig-)Kleber
  • Kunstblut/ andere rote Farbstoffe
  • optional: ein Föhn

Schritt 1 – Die Stoffe vorbereiten

Fangen wir damit an, uns Gedanken über die Wunden zu machen, die wir darstellen wollen.
Für das Vorbereiten der Stoffe ist die Größe der späteren Wunde entscheidend.

Ich habe mich hier für vier Wunden in zwei verschiedenen Größen entschieden: Zwei für die Beine und zwei für die Arme.

Natürlich kann man seiner Kreativität freien Lauf lassen und Wunden für sämtliche Körperregionen basteln. 😉

Wir fangen an, indem wir den roten und den hautfarbenen Stoff zurechtschneiden.
Zwei Rechtecke werden pro Wunde benötigt. Das Rechteck aus dem roten Stoff kann ruhig etwas kleiner sein als das Rechteck aus dem hautfarbenen Stoff.

Interactive Wounds - fabric
Stoffe zurechtschneiden

Schritt 2 – „Schnitte“ vorbereiten

Jetzt müssen wir uns entscheiden, was für eine Wunde es werden soll.
Ich habe mich am Anfang für zwei „Schwert-Schnitt“-Wunden und zwei „Stachel“ oder „Nagel“-Wunden entschieden (eingerissene Haut etc.).

Um diese „Schnitte“ darzustellen, nehmen wir uns jetzt einfach die Schere und schneiden/reißen den entsprechenden Schnitt in den hautfarbenen Stoff.

Legt man nun den hautfarbenen Stoff auf den roten Stoff, erhält man so etwas:

Interactive Wounds - cuts
Vorbereitung der Wunden

Schritt 3 – Stoff latexen!

Da wir ja möchten, dass die Wunde realistisch aussieht, brauchen wir ein bisschen Flüssiglatex.
Macht das am besten am offenen Fenster oder sogar draußen – das Zeug kann je nach Zusammensetzung echt schlimm stinken.

Wir nehmen uns die Pinsel und streichen mehrere Schichten Latex auf den hautfarbenen Stoff.
Mit einem Föhn trocknet das Ganze wesentlich schneller – ist also empfehlenswert. 😉

Interactive Wounds - latex
Mehrere Latex-Schichten (noch immer nass)

Ein paar Schichten Latex später fängt die „Wunde“ an, sich wirklich nach Haut anzufühlen.
Ihr könnt frei wählen, wie viele Latex-Schichten ihr auftragen wollt.
Einfach nach ein paar Schichten trocknen lassen und testen, wie sich die „Wunde“ anfühlt.

Schritt 4 – Nähen und kleben

Jetzt brauchen wir unser Näh-Zeug.
Wir müssen den roten und den hautfarbenen Stoff aneinander nähen.
An dieser Stelle ist es auch absolut in Ordnung, eine Nähmaschine zu nutzen – die Nähte wird man am Ende sowieso nicht mehr sehen.

Danach brauchen wir den naturfarbenen bzw. weißen Stoff. Wir müssen ihn so zurechtschneiden, dass er eine Art „OP-Tuch“ darstellt.
Also in etwa wie das blaue Tuch hier:

Hospital, Surgery, Medical, Health, Medicine, Doctor

Wir können anschließend im Spiel den Arm oder das Bein mit dem Tuch bedecken. Das hat den Vorteil, dass man das „Ausziehen“ des Charakters nicht darstellen muss, sondern so tut, als wäre der hautfarbene Stoff die tatsächliche Haut des Charakters.

Ich habe den Stoff einfach um die interaktive Wunde herum gelegt und mit ein bisschen Flüssigkleber befestigt.

Anschließend schneidet man natürlich aus dem weißen Stoff noch das Stück heraus, das man für die freie Sicht auf die Wunde braucht.

Interactive Wounds - Fabrics

Da mein Charakter kein professioneller Heiler ist, sehen die Schnitte bei ihm herrlich chaotisch aus.
Natürlich können das professionelle Ärzte und Heiler ein bisschen akkurater machen.

Schritt 5 – Blut!

Jetzt kommen wir zum lustigen Teil: Blut!

Wir nehmen Kunstblut oder andere rote Farbstoffe und färben den roten Stoff ein. Dadurch wirkt die Wunde ein bisschen realistischer.
Es bietet sich an, auch die Haut an der ein oder anderen Stelle einzufärben, damit es ein bisschen „kaputter“ aussieht.

Ihr könnt die interaktiven Wunden natürlich so eklig gestalten wie ihr wollt: Einfach ein bisschen gelbe Farbe nutzen, um Eiter darzustellen…
Ansonsten kann man natürlich auch mit weißer Modelliermasse ein paar Knochen formen und in die Wunde hineinlegen (gut für z.B.: gebrochene Knochen).

Interactive Wounds - blood
Blut für die Wunden
Interactive Wounds - blood
Mehr Blut!
Eine Wunden-Ansammlung

Auch hier kann man wieder den Föhn verwenden, um den Trocknungsprozess zu beschleunigen.

Das ist auch schon alles, was man für eine „einfache“ interaktive Wunden braucht.

Und sie sind nicht nur zur Darstellung gut: Man kann sie auch wirklich nutzen, um beispielsweise die Hautränder zusammenzunähen, Dreck aus den Wunden zu holen, sie zu reinigen usw.
Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!

Weitere Variationen findet ihr übrigens im LARPWiki.

Interaktive Wunden werden euer Heilerspiel mit Sicherheit interessanter machen! Versucht es doch einfach mal selbst!

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