Innerhalb der Waldläufer-Charaktere sind Berufe wie Jäger oder Fallensteller sehr beliebt. Und abgesehen von diesen speziellen Berufen ist es natürlich auch als Waldläufer allgemein ganz praktisch, wenn man sich im Wald und auf den Wiesen auskennt.
Ich habe mich in meiner Kindheit oft mit Wäldern beschäftigt, das Ganze leider über die Jugend wieder vergessen und schlussendlich für meinen LARP-Charakter Anastasya benötigt.
Falls ihr also einen Waldläufer-Charakter spielt oder spielen wollt oder einfach so Lust habt, ein bisschen was über Wälder, Wiesen und Tiere zu lernen, dann verfolgt einfach meine Waldläufer Info Reihe zu diesen Themen.
Seeadler
Das deutsche Wappentier – der Seeadler – lebt an Küsten, Seen und Flüssen.
Sowohl das Männchen als auch das Weibchen der Seeadler haben einen dunkelbraunen Körper, einen etwas helleren Kopf und einen ziemlich eindeutigen, mächtigen Schnabel in gelb.
Leicht zu erkennen ist dieser Greifvogel an seinen kurzen, weißen Schwanzfedern. Im Flug wirken seine Flügel ein bisschen „brettartig“ und sind am Ende gefingert.
Der Seeadler fliegt eher schwerfällig und ist in der Lage, kurz unterzutauchen um Fische zu fangen.
Die Brutzeit des Seeadlers ist von März bis Juli, dabei ziehen sie meist zwei Jungvögel auf.
Der Jungvogel auf dem Bild ist etwa 60 Tage alt.
Steinadler
Der Steinadler ist schlanker als der Seeadler, hat aber eine ähnliche Farbgebung: Sein Körper ist dunkelbraun, die obere Seite des Kopfes goldbraun.
Der Schwanz ist etwas länger, die Flügelenden sind gefächert und im Flug aufgebogen.
Im Flug von unten betrachtet erkennen wir leicht die weißen Abschnitte der Flügel- und Schwanzpartie.
Der Steinadler lebt im Gebirge, in Steppen, in Wüsten und Wäldern, sein Lebensraum ist also sehr vielfältig.
Die Brutzeit des Steinadlers geht von März bis August, dabei werden meist zwei Jungvögel aufgezogen.
Das Steinadlerküken auf dem Foto ist etwa 14 Tage alt.
Fischadler
Der Fischadler ähnelt vom „Gesicht“ her ein bisschen Anastasya, schaut euch die schwarzen Streifen an… 😉
Sowohl männliche als auch weibliche Fischadler sind oben dunkelbraun und unten weiß. Der Oberkopf ist weiß mit schwarzem Augenstreif (wie Anastasya :D), die Nackenfedern dieses Tieres sind oft gesträubt.
Die Flügel sind lang, schmal und oft gewinkelt, dadurch lassen sie sich im Flug ganz gut erkennen (er erinnert an eine große Möwe). Das Gefieder an sich würde ich eher als „gescheckt“ bezeichnen.
Die Nasenlöcher des Fischadlers sind eher schräg und schlitzförmig, die kurzen und kräftigen Zehen haben auf der Unterseite viele kleine, dornenartig zugespitzte Schuppen und der äußerste Zeh lässt sich nach hinten drehen.
Der Fischadler jagt Fische im Stoßflug. Er sitzt gern auf dünnen Bäumen und sein Ruf klingt nach einem „gje“, „kju-kju-kju“ (bei Störungen am Nest) oder „pjüpp“ (bei Reviervögeln).
Der Steinadler brütet von April bis Juli und brütet dabei meist drei Jungvögel aus.
Rotmilan
Der Rotmilan wird auch Roter Milan, Gabelweihe oder Köngisweihe genannt.
Der Zweitname „Gabelweihe“ des Rotmilans rührt daher, dass der Schwanz dieses Greifvogels „gegabelt“ ist.
Dadurch ist er vor allem im Flug sehr leicht zu erkennen.
Außerdem hat der Rotmilan lange Flügel und eine rötlich-braune Farbgebung.
Das Gefieder im Kopf-, Nacken- und Kehlbereich ist dagegen sehr hell (fast weiß) mit schwarzen Federschäften. Dadurch wirkt das Gefieder „gestrichelt„.
Der Schnabelhaken des Rotmilans ist grau, der restliche Schnabel ist gelb. Die Enden der Arm- und Handschwingen sind sehr dunkel und wirken beinahe schwarz.
Der Rotmilan lebt in eher offenen Landschaften mit Wäldern.
Im Flug wird neben dem Gabelschwanz auch das „helle Fenster“ in den Schwingen des Vogels sichtbar, das wir gut erkennen können, wenn der Greifvogel über uns hinweg fliegt.
Der Rotmilan brütet von April bis Mai und legt dabei meist drei Eier.
Schwarzmilan
Der Schwarzmilan ähnelt vom Aufbau her am ehesten dem Rotmilan, lässt sich aber durch einige prägnante Merkmale unterscheiden…
Die Färbung des Greifvogels ist größtenteils einheitlich dunkelbraun, nur die Kopf-, Kehl- und Nackenpartie ist heller.
Einen eindeutigen Unterschied liefert auch der Schwanz des Vogels: Der Rotmilan hat einen stark gegabelten Schwanz, beim Schwarzmilan wirkt der Schwanz eher dreieckig.
Die Schwingen des Schwarzmilans sind am Ende tief gefingert, die Flügel an sich sind auffällig gewinkelt.
Zu diesem Greifvogel gibt es auch ein schönes Stimmbeispiel:
Der Schwarzmilan brütet von April bis Juli und hat dabei zwei bis drei Küken.
Mäusebussard
Der wohl bekannteste und am häufigsten auftretende Greifvogel: Der Mäusebussard.
Sein Kopf ist rund, die Augen dunkel und der Hals kurz.
Die Flügel sind breit und im Flug leicht aufgebogen, der Schwanz ist kurz und breit und am Ende abgerundet. Am Schwanz lässt sich der Mäusebussard am Einfachsten von anderen Greifvogelarten wie beispielsweise dem Raufußbussard unterscheiden.
Männchen und Weibchen des Mäusebussards sehen gleich aus, aber die Färbung des Tieres variiert stark und reicht von dunkelbraun bis beinahe weiß.
Dunkle Tiere haben häufig ein helles Brustschild.
Die Brutzeit des Mäusebussards reicht von März bis Juli, dabei werden meist zwei bis drei Jungtiere bebrütet.
Wespenbussard
Der Wespenbussard ähnelt dem Mäusebussard. Im Flug lassen sich diese Arten nur anhand des Schwanzes unterscheiden, denn dieser ist beim Wespenbussard relativ lang. Die Flügel sind im Flug nicht aufgebogen.
Der Name „Wespenbussard“ rührt daher, dass dieser Greifvogel mit seinen kräftigen Krallen Nester von Wespen öffnet, nach Larven und Puppen eben dieser Wespen gräbt und sie frisst.
Er frisst aber beispielsweise auch Hummeln oder (im Spätherbst) Kirschen, Pflaumen und Beeren.
Der Wespenbussard brütet von März bis Juni und bebrütet dabei zwei bis fünf Jungtiere.
Der Wespenbussard wird auch „Läufervogel“ genannt, da er auf Nahrungssuche auch längere Strecken zu Fuß zurücklegen kann.
Habicht
Habichtweibchen sind etwa bussardgroß, die Männchen sind deutlich kleiner.
Die Oberseite der Tiere ist schiefer- bis braungrau, die Kopfplatte dunkel. Dagegen ist die Unterseite des Habichts weiß.
Der Habicht hat einen weißen Streifen über den Augen, der ein bisschen wie eine überdimensionale Augenbraue aussieht.
Im Flug lässt sich der Habicht durch die kurzen, breiten Flügel und den langen Schwanz vom Bussard unterscheiden.
Der Habicht brütet von März bis Juni und legt dabei zwei bis fünf Eier.
Es gibt ein paar seltsame Bräuche im Zusammenhang mit Habichten, um die eigenen Hühner vor diesen Raubvögeln zu schützen.
In der Oberpfalz beispielsweise sollte das Ausreißen von drei Habichtfedern, die man anschließend in eine andere Gemeinde brachte, das eigene Geflügel vor seinen Angriffen schützen.
In Westfalen sollte man einen blanken Kessel neben seine Hühner stellen, um sie vor den Habichten zu schützen.
Sperber
Das Sperberweibchen (rechts im Bild) ist turmfalkengroß, oberseits graubraun und unterseits weiß mit dunklen Bändern („gesperbert“).
Sperbermännchen (links im Bild) hingegen sind etwas kleiner, oberseits blaugrau und unterseits weiß mit rötlichbraunen Bändern.
Die Augen des Sperbers sind hell, die Flügel kurz und breit. Der Schwanz des Sperbers ist lang und gerade abgeschnitten.
Sperbermännchen:
Sperberweibchen:
Der Sperber brütet von April bis August mit vier bis sechs Küken.
Turmfalke
Der Turmfalke ist etwa taubengroß, schlank und hat spitze Flügel und einen langen Schwanz.
Beim Weibchen (links im Bild) sind Kopf, Rücken und Schwanz rotbraun. Der gesamte Körper ist dunkel gefleckt und der Schwanz hat schwarze Bänder.
Beim Männchen (rechts im Bild) ist sowohl Kopf, Bürzel als auch Schwanz blaugrau, der Rücken ist rotbraun und schwarz gefleckt.
Turmfalken-Männchen:
Turmfalken-Weibchen im Flug:
Turmfalke mit erbeuteter Amsel:
Der Turmfalke brütet von April bis Juni und legt dabei vier bis sechs Eier.
Baumfalke
Der Baumfalke ist etwas größer als der Turmfalke und hat dabei etwas längere Flügel und einen kürzeren Schwanz.
Männchen und Weibchen des Baumfalken sehen gleich aus: Die Oberseite ist schiefergrau, die Unterseite ist hell und schwarz gefleckt. Der Baumfalke „trägt rote Hosen“ und einen roten Unterschwanz.
Auffällig ist auch der dunkle Backenbart des Baumfalken.
Der Baumfalke brütet von Mai bis August, baut dabei aber kein eigenes Nest, sondern nutzt alte Krähen- Elstern- oder Taubennester.
Das Weibchen bebrütet zwei bis drei Eier.
Wanderfalke
Der Wanderfalke ist der größte heimische Falke. Das Weibchen ist größer als das Männchen, aber sie sind gleich gefärbt:
Oberhalb dunkelgraublau, unterhalb weiß mit schwarzen Querbändern oder Tropfenflecken am Vorderkörper.
Der Backenbart ist schwarz und breit und setzt sich deutlich von Kehle und Wange ab.
Die Flügel des Wanderfalken sind spitz und an der Basis sehr breit, der Schwanz ist relativ kurz.
Der Wanderfalke brütet von März bis Juli. Dabei werden drei bis vier Eier direkt auf den Fels gelegt, der als Nistplatz dient.
Das waren meiner Meinung nach die bekanntesten heimischen Greifvögel mit ihren Merkmalen.
Auch hier gilt: Übung macht den Meister.
Ihr könnt rausgehen und nach ein paar der Greifvögel Ausschau halten. Ich bin mir sicher, dass ihr häufig einigen von ihnen begegnen werdet… Und dann könnt ihr üben, die Arten zu erkennen. 🙂
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