Grundprinzip

Die Bezeichnung „Du kannst, was du darstellen kannst“ (mit DKWDDK abgekürzt) beschreibt ein Spielprinzip, das ohne Punkte auskommt.

Das heißt im Klartext, dass unsere Charaktere keine Fähigkeiten unter Einsatz von Erfahrungspunkten erlernen müssen. Bei diesem Spielprinzip geht es also vor allem um die gute und überzeugende Darstellung der Fähigkeiten des Charakters.

Dein Charakter kann nur, was du darstellen kannst.
Dein Charakter kann alles, was du darstellen kannst.

Im eigentlichen Sinne geht es auch darum, dass das Spiel oder die Aktion nur dann erfolgreich ist, wenn die anderen Spieler es dir „abkaufen„, das heißt wir müssen gut ausspielen, sonst war es nicht erfolgreich. Ganz grob gesagt.

Rein theoretisch folgt dieses Spielprinzip also dem Grundsatz „Spiels aus, du Sau“™ und klingt somit theoretisch nach einer perfekten Spielweise, denn es wird ja alles schön ausgespieltOder?

Probleme bei der Darstellung von „Übernatürlichem“

DKWDDK bedeutet aber auch, dass es eigentlich keinerlei Telling gibt.
Wenn wir das Spielprinzip ganz theoretisch betrachten, ergibt sich daraus ein grundlegendes Problem:

Wir können keine Magie darstellen.

Warum?
Na ja, weil wir ohne Telling und Symbole keine Magie darstellen können, es sei denn, wir sind im OT tatsächlich Magier.

Ein roter Softball wäre dann zum Beispiel kein Feuerball, sondern einfach das, was er ist: Ein roter Softball.

Und genau deshalb kann man das DKWDDK-Konzept nicht wirklich wörtlich nehmen und nutzen. Es gelingt bis zu dem Punkt, an dem etwas Übernatürliches dargestellt wird, was es im echten Leben einfach nicht gibt. Es ist wirklich schwierig, Magie glaubwürdig darzustellen.

Aber was wäre Fantasy-LARP ohne Magier, Zauber und Flüche? Eben kein Fantasy-LARP.

Das ist der Grund, warum DKWDDK einfach nicht die Wunderlösung für LARP ist. Meistens wird dieses punktelose Spielkonzept mit DragonSys oder Ähnlichem gekoppelt.
Aber den Grundsatz des Ausspielens können wir uns eigentlich mal zu Herzen nehmen.

Glaubhafte Darstellung benötigt

Denn mir gefällt das Konzept, dass etwas nur gelingt, wenn es die anderen Spieler auch überzeugt.

So handhabe ich das übrigens oft mit Magie.
Wenn ich ein Ritual mache, das XY von einem Fluch heilen soll, dann kläre ich den Spieler meistens vorher darüber auf.
Ich sage ihm dann, dass er selbst entscheiden kann, ob es erfolgreich ist oder nicht.
„Wenn du es geil fandest und es dir Spaß gemacht hat, dann hat es funktioniert. Wenn du gerne mehr möchtest und ein krasseres Ritual, dann eben nicht.“

Und das folgt ja quasi genau dem Grundsatz von DKWDDK: Wenn es die anderen Spieler überzeugt, dann funktioniert es.

Leider wird DKWDDK oft anderweitig ausgelegt… Und deswegen ist diese Spielweise bei vielen Spielern auch eher negativ behaftet.

Oft ausgenutzt für „Ich kann alles“-Charaktere

Viele Spieler mögen DKWDDK nicht, weil es oftmals ausgenutzt wird.
Der Punkt des Ausspielens wird dabei übersehen und einige Spieler denken sich: „Ja geil, so brauch ich ja gar keine Erfahrungspunkte sammeln und kann trotzdem einfach alles machen.„.

Das führt dann dazu, dass ein jeder theoretisch den Obermagier Kunibert spielen könnte, der mit einem Handauflegen jeden Fluch lösen, Krebs heilen und unsterblich machen kann.
Einfach, „weil ich ja keine Punkte brauche“.

Wenn wenigstens ordentlich ausgespielt werden würde, aber nein, meistens ist es wirklich nur ein langweiliges „Handauflegen“.

Versteht mich nicht falsch, selbst bei Regelwerken müssen wir die erlernten Fähigkeiten ordentlich ausspielen, aber selbst wenn einige Spieler das nicht tun, haben sie immerhin Erfahrungspunkte für die Fähigkeit ausgegeben.
Bei DKWDDK kann dann jeder theoretisch auf einmal alles, obwohl ja genau hier der Aspekt des Ausspielens entscheidend ist. Oder sein sollte.

Es ist mir eigentlich egal, nach welchem Regelwerk ihr spielt. Aber… Spielt bitte aus!

Unterschied zu DKWDK („Du kannst, was du kannst“)

Dann gibt es da noch das ähnlich klingende Konzept DKWDK. Das steht für „Du kannst, was du kannst.“.
Dieses Prinzip schließt Magie von vornherein aus. Denn wir können es nicht.

Wenn ich das Schloss aufknacken will, dann muss ich das Schloss physikalisch aufknacken.
Wenn ich die Tür einrennen will, dann muss ich die Tür physikalisch zerstören indem ich sie einrenne.

Das Prinzip ist… schwierig umzusetzen, aber trotzdem sehr interessant.
An dieser Stelle ist es auf jeden Fall wichtig, den Unterschied zwischen beiden Konzepten zu kennen.

Falls es euch interessiert: Mehr zu DKWDK gibt es hier.

Eine Bitte zum Schluss…

Abschließend bleibt mir nur noch eine Bitte:

Stellt eure Fähigkeiten ordentlich dar und spielt vernünftig aus, damit nicht nur ihr mehr Spaß habt, sondern auch eure Mitspieler ganz viel Spaß am Spiel mit euch haben.

Hat dir der Beitrag gefallen?

Durchschnittsbewertung 4.6 / 5. Anzahl der Bewertungen: 5

Es hat dir gefallen?

Folg mir doch auf Social Media!

Es hat dir nicht gefallen?

Hilf mir, die Inhalte zu verbessern

Gib mir doch bitte ein Feedback.


0 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Avatar-Platzhalter

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.