Nach meinem Besuch der Ruinen des Eldertals verbrachte ich die restliche Nacht in einem etwas dichteren Waldstück.
Ich legte mich dort schlafen, um am nächsten Morgen etwas ausgeruhter weiterreisen zu können.
Doch es gelang mir nicht.
Ich schaffte es nicht, einzuschlafen.

Seufzend erhob ich mich wieder und lief weiter.
Es hatte ja keinen Zweck, wach in einem Waldstück zu liegen.

Der Weg führte mich weiter und weiter durch den Wald.
Es war sehr dunkel, doch ich zündete eine kleine Kerze in einer Lampe an, die ich mit mir herumtragen konnte.
So konnte ich wenigstens etwas sehen.

Obwohl ich bei der Zeremonie des Ritterschlages etwas gegessen hatte, plagte mich irgendwie ein seltsames Hungergefühl.
Ich verstand es nicht…
Doch es trieb mich an, die Taverne von Moordorf noch schneller zu finden.

Es sollte allerdings anders kommen.

 

Ich erreichte einen Waldweg, der mir bekannt vorkam.
Es war nicht Moordorf, sondern eine andere Taverne.
Das Phönixnest.
Die Grafschaft von Rabenfeld.
Wie war ich hier wieder gelandet?
Ich wusste doch schon, dass hier nie etwas Gutes geschah.
Und doch tauchte diese Taverne immer wieder vor mir auf.
Fast so, als riefe sie nach mir…

Ich lief über eine kleine Wiese und konnte von dort aus schon in das Dorf hinunterschauen.
Die Bäume des Südens hatten beinahe vollständig ihre Blätter verloren.
Eine absolut magische Jahreszeit und doch freute ich mich auf den Winter und auf den Schnee.

Als ich schemenhaft zwei Gestalten sah, die über die gleiche Wiese liefen wie ich, blieb ich stehen.
Bildete ich mir das nur ein?
Ich versuchte, mich auf eine Gestalt zu konzentrieren.
Es war mittlerweile schon ziemlich dunkel geworden, doch der volle Mond versuchte sein bestes, die Finsternis zu erleuchten.
Die Gestalt bewegte sich.
Ich sah es eindeutig.

So leise wie möglich zog ich mein Schwert.
Falls die Gestalt näherkommen würde, würde ich mich wenigstens verteidigen können.
Das kannte ich ja bereits von diesem Ort – man wurde ständig angegriffen.
Doch vielleicht würde ich hier ja ein paar alte Freunde wiedertreffen.
Denn die Taverne tauchte nicht nur vor mir plötzlich auf… Auch anderen Reisenden ging es so.

Als die Gestalten nicht mehr zu sehen waren, setzte ich meinen Weg fort und betrat das Dorf.
Ein paar Schritte hinter dem Tor stand eine Frau, die ich nicht kannte.
Ich hatte sie noch nie gesehen.
Sie sah so aus, als käme sie nicht von hier.
Doch aus dem Norden schien sie auch nicht zu kommen.

„Warum liegst du hier im Weg?“, fragte sie und hatte sich halb umgedreht. Sie schien mit jemandem zu sprechen.
„Hallo.“, begrüßte ich die Frau.
Sie drehte sich zu mir.
Dann sah ich aus dem Augenwinkel, wer da auf dem Boden lag.
Tahn.
Natürlich.
Wer sollte sonst auch im Weg liegen?
„Tahn!“, rief ich und musterte ihn.
Natürlich hielt er einen Apfel in der Hand.
Wahrscheinlich gab es Tahn gar nicht ohne Apfel.
Aber ich war froh, dass es keine dieser seltsamen Birnen war, die er dabei hatte.
Denn die waren scheinbar wirklich gefährlich für ihn.

„Ah! Ana…Ana… Anastasya!“
Er erinnerte sich tatsächlich an mich!
Das freute mich sehr und ich grinste.
Bei unserem Besuch dieses Castells schien er ja so einiges vergessen zu haben… Darunter auch mich.
Doch jetzt schien es wieder besser zu gehen.
„Wer seid Ihr?“, fragte ich und wand mich an die fremde Frau.
„Asaka Ito. Ihr könnt mich aber Asaka-San nennen.“, erklärte sie.
Ich sah sie verwirrt an.
„Asaka-San? Aber war Asaka nicht Name?“, fragte ich.
Was meinte denn dieses ‚San‘?
„Ja. Das ‚San‘ ist eine Höflichkeitsform.“, erwiderte sie.
„Ah. Also… Bin ich Anastasya-San?“, schloss ich daraus.
Sie nickte.
Dann sah ich zu Tahn.
„Tahn-San?“
Sie nickte wieder.
Das war einfach… Man musste also immer nur ein „San“ an die Namen hängen…
„Nein, ich bin Tahn!“, protestierte er. Ich musste lächeln. Vermutlich hatte er beim Gespräch nicht zugehört.

Eine Gestalt kam auf uns zu.
Ich hob den Blick… und erstarrte.
Das konnte nicht sein.
Nein. Das musste ich mir einbilden.

Ich trat ein paar Schritte rückwärts.
Meine Gedanken rasten und doch konnte ich keinen davon wirklich fassen.
Was war los?
Wie konnte das nur sein?
Bildete ich mir das ein?
War ich doch eingeschlafen und träumte wieder davon?
Oder war ich einfach übermüdet?

Ich lief rückwärts.
Die Gestalt folgte mir.
„Was habt ihr in all der Zeit gemacht?“, rief die Gestalt mir zu.
Diese Stimme.
Nein.
Das konnte einfach nicht sein.
Ich lief weiter rückwärts, weiter, immer weiter.
Er blieb nicht stehen.
Ich blieb nicht stehen.

„Anastasya-San, wer ist dieser komische Mann?“, fragte sie.
Ich dachte darüber nach; versuchte es zumindest.
Es war schwierig.
Wie sollte man das erklären?
Es konnte nicht sein, also konnte er auch nicht hier sein.

„Ein Schatten.“, erwiderte ich schnell.
Ob das stimmte, wusste ich natürlich nicht.
Doch er war so seltsam.
Er konnte nicht echt sein.
Vielleicht war er nur ein Schatten, der Gestalten annehmen konnte.
Vielleicht hatte er meine Gedanken gelesen oder meine Träume gesehen.
„Einen Schatten nennst du mich?“, fragte die Gestalt und wirkte beinahe empört. „Ich bin nicht mehr als ein Schatten für dich?“

Er warf mir vor, ihm nicht geholfen zu haben.
Breeg.
Hatte dieser Schatten Breeg getötet? Oder ihn gefunden?
Hatte dieser Schatten seine Gedanken?
Ich war schuld. Das wusste ich.
Doch was hatte ich getan, um Breeg zu helfen?
Gar nichts.

Wir liefen weiter rückwärts.
Ich versuchte, dem Schatten zu antworten und ihm zu befehlen, stehen zu bleiben.
Doch das hielt nur für ein paar Augenblicke, dann folgte er mir wieder.

In der Ferne sah ich eine weißgekleidete Person auf uns zu gehen.
Ich wusste, wer das war.
Das musste Tahn sein.
„Tahn!“, rief ich. „Bleib stehen!“
Ich wusste nicht, ob der Schatten angriffslustig war.
Ich hatte Angst.
Und ich wollte nicht, dass er Tahn angriff.

Mein Kopf schmerzte.
Ich konnte das alles einfach nicht verstehen.
„Wieso macht der Mann Euch solche Angst?“, fragte Asaka.
Ich überlegte, wie ich es erklären sollte.

„Stellt Euch vor, ein Freund von Euch stirbt. Ihr beerdigt ihn und drei Monde später steht er vor Euch. Das kann nicht sein, da? So ähnlich ist das. Nur, dass Breeg nicht gestorben ist.“, erklärte ich ihr.
Ich wusste nicht, ob sie das verstand.
Ich verstand es ja selbst nicht einmal.

Doch wir entfernten uns zu weit vom Dorf.
Hier in der Finsternis war es mit einem Schatten wirklich gefährlich.
Und vielleicht wollte er uns gerade hierher locken.
Hierher zu den anderen Schatten.
Das durfte ich nicht zulassen.
Und natürlich durfte ich auch Asaka nicht in Gefahr bringen.
Sie war mir gefolgt, war zwar bewaffnet, aber schien nicht genau zu wissen, was ein Schatten war.
Ich hingegen hatte am Wolkenturm schon unzähligen Males gegen Schatten gekämpft.

Also verließ ich den Weg und umrundete den Schatten.
Asaka folgte mir und wir liefen rückwärts, ohne die Gestalt aus den Augen zu lassen.
Nach wie vor folgt er uns, doch wir schafften es, einen recht großen Abstand zu halten.

Noch immer machte der Schatten mir Vorwürfe.
Wir sprachen über die Ereignisse in diesem Land… Über die Ereignisse, bei denen Breeg verschwunden war.
Der Schatten wusste es.
Natürlich wusste er es.
Und er wusste auch, dass ich mich schuldig fühlte.

Er versuchte, mich anzulocken, indem er mir sagte, dass ich nicht schuldig sei.
Doch ich wusste, dass er log.
„Du kannst nicht Breeg sein, Schatten!“, schrie ich ihn an. „Ich weiß, dass ich Schuld bin. Und du weißt es nicht. Aber Breeg weiß es. Also lügst du!“

Wir erreichten bald wieder die Tore zum Dorf.
Tahn, Cato und zwei weitere Personen kamen uns aus dem Dorf entgegen.
Ich freute mich, Cato zu sehen, doch ich war noch viel zu konzentriert auf diese seltsame Gestalt.
Ich wollte, dass sie verschwindet…
Wieso löste sich der Schatten nicht einfach auf?

Die Leute schienen etwas zu suchen.
Gerne hätte ich mich ihnen angeschlossen, doch ich wollte dieser Schattengestalt nicht den Rücken kehren.
Ich nahm also Abstand und gab Tahn meine Lampe mit.
Damit würde er vermutlich besser suchen können.

Doch noch bevor sie sich auf den Weg machen konnten, kam ein Wesen aus der Dunkelheit.
Wie lange hatte es da schon gehockt?
Oder war es gerade erst aufgetaucht?

Es sah furchtbar aus.
Irgendwie untot.
Und blutrünstig.
Es lief auf uns zu und wir mussten kämpfen.
Auch Asaka kämpfte mit.
Sie konnte also mit ihrem Schwert umgehen, das gefiel mir.

Doch es dauerte nicht lange, bis dieses Wesen mich mit seinem Schwert traf.
Ich spürte einen starken Schmerz am Rücken und schrie auf.
Dann war da Wärme.
Mein Blut.
Das warme Elixier des Lebens verließ meinen Körper.
Hektisch drückte ich meine Hand dagegen und bemerkte sofort, wie es klebte.
Ich musste hier weg, doch es tat so weh, sich zu bewegen.

„Runa ist drin!“, rief Cato mir zu und wies in Richtung des Dorfes.
Hatte Cato mir nicht auch schon oft geholfen?
Doch jetzt fiel mir auch auf, dass er seine Verbände gar nicht mehr an seinem Körper trug.
Er kämpfte.
Hatte er sich irgendwie anders entschieden?

Doch eigentlich war keine Zeit, sich jetzt große Gedanken zu machen.
Die Blutung musste gestoppt werden und ich hatte große Schmerzen.
Geduckt humpelte ich in Richtung des Dorfes.
Ich versuchte, den schmerzenden Rücken nicht zu sehr zu belasten.
Asaka folgte mir und versuchte, mir zu helfen.

Im Dorf angekommen erblickte ich Runa.
Sie war gerade dabei, Tahn zu verarzten.
Er hatte sich also auch verletzt…
Irgendwie erinnerte es mich an das Castell Lazar.
Ständig hatte Tahn sich verletzt oder anderweitig in Gefahr gebracht…

Ich humpelte zu Runa und ließ mich auf einem Holzboden nieder.
Sie sah mich und verdrehte die Augen.
„Du schon wieder.“
„Da. Hab ich euch auch vermisst.“, erwiderte ich grinsend und seufzte dann.
Ich konnte doch auch nichts dafür, dass dieses seltsame Ding mich erwischt hatte.
„Rücken ist schlimmer als Arm.“, sprach Runa. Dann kümmerte sie sich um meine Wunde.

Asaka setzte sich neben mich und beobachtete Runa bei der Arbeit.
Zuerst wusch sie die Wunde aus.
Es brannte furchtbar und ich schrie auf.
„Oh, man kann ja beinahe die Wirbelsäule sehen.“, kommentierte Asaka.
„WAS?!“, schrie ich entsetzt.
Das konnte sie nicht ernst meinen?
War es so schlimm?!
„Oh.“, hörte ich dann Tahn reden.
Auf einmal einen stechenden Schmerz.
„AHHH!!“, schrie ich.
„Finger weg!“, ermahnte Runa Tahn.
Hatte er tatsächlich in meine Wunde gefasst?
Wieso?
Was sollte das?

„Ich muss da jetzt den Dreck rausholen… Da sind auch ein paar Mantelfetzen drin.“, kündigte Runa an und begann, in der Wunde herumzustochern.
Wieder schrie ich auf und murrte. Das passte mir überhaupt nicht.
„Ja, das passiert eben, wenn man mit Mantel kämpft.“
„Soll ich lieber nackt kämpfen?!“
„Das wäre für die Wundversorgung wesentlich einfacher.“, erwiderte sie.
Ich lachte.
Tolle Idee.

Dann begann sie zu nähen.
„Was macht die da? Die hat da so Nadel und Faden?“, kommentierte Tahn.
„Da.“, murrte ich.
Bei jedem Stich schrie ich auf.
Ich hasste es.
Das schmerzte einfach am Meisten.
Dann war sie endlich fertig.

„Habt Dank.“, sagte ich murrend und setzte mich langsam auf die Bank neben mir.
Mir tat alles weh.
Und jetzt musste ich auch noch warten, bis die Wunde wieder ordentlich zuwuchs.
Ich hatte aber keine Lust zu warten.

Dann kümmerte Runa sich um die Wunde von Tahn.
Ich beobachtete ihre Arbeit, sie war wirklich gut.
Doch Tahn murrte und meckerte – die Schmerzen gefielen ihm natürlich nicht.
Als sie dann seine Wunde nähen wollte, schlug er sie.
„TAHN!“, rief ich entsetzt. „Man haut nicht Heiler!“
Wie oft wollte er das noch machen?
„Aber die hat mir weh getan!“, versuchte er sich zu rechtfertigen.
„Sie hilft dir!“, gab ich zurück.

Cato hatte es mitbekommen.
Er stellte sich vor Tahn… Und er war wütend.
„Pass mal auf, Freundchen… Mach das nicht noch einmal, sonst kümmere ich mich um deine Wunde.“
Es war besser für Tahn, wenn er sich nicht mit Cato anlegte.
Er konnte wirklich sehr bedrohlich wirken.

Ich sah zu Runa. Sie blutete etwas im Gesicht.
„Geht es besser?“, fragte ich.
„Mhhm.“

Asaka setzte sich neben mich.
„Wollen wir etwas essen, Anastasya-San?“, fragte sie.
Ich nickte.
Das war keine schlechte Idee.
Immerhin hatte ich noch immer Hunger.
Vielleicht würde das Essen aus diesem Dorf meinen Hunger stillen.
Ich wusste, dass die Taverne gutes Essen machen konnten.

Asaka lief zu der Taverne und kam nach wenigen Augenblicken wieder.
„Es dauert noch etwas, aber dann bekommen wir unsere Suppe.“
Ich nickte.
Warten musste ich ja sowieso.

Ein paar Leute kamen herein gerannt.
Es war wieder etwas passiert.
Cato lief mit den anderen Kämpfern wieder nach draußen.
Ich wollte doch auch mitmachen!
„Wann darf ich wieder?“, fragte ich.
Runa grinste und schüttelte den Kopf.
„Noch nicht.“, erwiderte sie.
Dann lief sie Cato hinterher.
Asaka folgte ihnen; sie wollte scheinbar auch helfen.

So saß ich alleine in diesem Dorf.
Es war seltsam, dass wirklich jeder andere fort war – bis auf die Schankmaid.
Am liebsten wäre ich wirklich mitgegangen.
Doch ich wusste genau, was Cato und Runa dann mit mir anstellen würden… Das wollte ich nicht riskieren.

Die ersten Kämpfer kamen bald wieder zurück. Unter ihnen auch Tahn – natürlich hatte er sich schon wieder verletzt.

Asaka schien unverletzt zu sein. Sie lief sofort zur Taverne und nahm unsere Suppen entgegen.
Lächelnd setzte sie sich neben mich.
Die Suppe roch wirklich gut.
„Itadakimasu“, sagte Asaka.
Ich sah verwirrt zu ihr.
Was hatte sie da gesagt?
„Äh… Also… Das ist so etwas wie ‚Guten Appetit‘.“, erklärte sie. „Wir sprechen da zu unseren Göttern… Auch, wenn ich daran eigentlich nicht glaube… Mhh“
Sie hatte also auch eigene Götter… Zumindest ihr Volk schien eigene Götter zu haben.

Wir begannen zu essen.
Als ich zu ihr herüber sah, bemerkte ich, dass sie mit zwei Holzstäben aß.
Was hatte es damit wieder auf sich?
„Warum isst du mit Holz?“, fragte ich.
„Das sind Stäbchen.“, erwiderte sie.
Stäbchen?
Aus ihrem Mund klang das, als sei es das Normalste der Welt.
„Stäbchen?!, wiederholte ich verwirrt.
„Ja, genau. Damit kann man auch essen.“
Sie machte es vor.
Und es funktionierte tatsächlich.

Ich aß die Suppe, aber irgendwie schmeckte sie nicht so, wie ich es in Erinnerung hatte.
Es machte mich nicht mal satt… Und ich verstand es nicht. Wie konnte das nur sein?
Essen machte mich nicht satt?
Wieso hatte ich so großen Hunger?
Und wieso fühlte ich mich so schwach?

„Schmeckt das?“, fragte Tahn, nachdem Runa sich um seine Wunden gekümmert hatte.
Eine Wunde von vorher war scheinbar wieder aufgerissen, weil er sich zu viel bewegt hatte.
Vermutlich hätte er sich – genau wie ich – besser ausruhen sollen.
„Ja, das ist gut.“, erwiderte Asaka lächelnd.
Tahn lief zur Schankmaid und kaufte ebenfalls eine Suppe.
Dann setzte er sich zu uns – uns gegenüber.

Ich saß noch eine Weile auf der hölzernen Bank und sah mich um.
Oben vor dem Gasthaus erblickte ich zwei Personen, die mir sehr bekannt vorkamen.
Es war der Mann mit dem Hammer… Und einer dieser seltsamen Nordmänner vom Castell Lazar.
Ich grummelte. Das machte mich wütend.
Wieso war dieser Mann nur hier?
Wollte er mich wieder ohnmächtig schlagen und in einen Turm mit einem Dämon zerren?
Eigentlich hätte ich dem Mann mit dem Hammer gerne Hallo gesagt.
Eigentlich freute ich mich auch darüber, dass er da war.
Doch nachdem er sich schon beim Castell Lazar so seltsam verhalten hatte… Und aufgrund der Tatsache, dass dieser Nordmann bei ihm saß, wollte ich nicht zu ihnen gehen.

Asaka schien zu merken, dass ich irgendwie unzufrieden wirkte.
Ich erzählte ihr von den Ereignissen am Castell Lazar.
Noch einmal darüber nachzudenken, machte mich noch wütender.
Wie konnten sie es auch wagen, mich einfach so in den Turm zu schleifen?
Sie hätten doch auch einfach fragen können…

Als wir mit dem Essen fertig waren, kam der seltsame Nordmann zu uns an den Tisch.
Er verteilte ein paar Zettel. Werbung… Er wollte in Anrea Dinge verkaufen.
Ich hörte kaum zu.
Die ganze Zeit verspürte ich den Wunsch, dem Mann meine Axt in den Kopf zu schlagen.
Doch ich hielt mich zurück.
Ich musste mich zurückhalten.
Also starrte ich einfach nur wütend auf das Brot, das vor mir lag.
Ich würdigte ihn keines Blickes.

Er versuchte, die Leute von seinen Waren zu überzeugen.
Doch mir gefiel das ganz und gar nicht.
Er wirkte so selbstherrlich.
Ich knurrte unzufrieden.

Der Mann verteilte die Zettel, bemerkte aber meine Wut und gab mir keinen.
Während er weiter über seine ach so tollen Waren sprach, wand ich mich Asaka zu.
„Würde ich nicht trauen ihm.“
Und damit begann eine furchtbar lange Diskussion.

Während der komische Nordmann mir immer wieder versicherte, dass ja nichts passiert wäre.
Es reichte mir.
Der Drang, meine Axt durch seinen Kopf zu schlagen wuchs.
Ich musste mich wirklich zurückhalten.
Vor allem wollte ich den Mann mit dem Hammer nicht verärgern…
Und da er mit diesem Nordmann befreundet zu sein schien, würde er es sicher nicht gutheißen, wenn meine Axt in dessen Kopf ein neues Zuhause fand.

Doch mich hielt niemand davon ab, patzige Antworten zu geben.
Er sprach etwas von einem Vorsprecher, der es wohl erlaubt habe, uns niederzuschlagen.
Ich fragte mich, seit wann jemand für mich sprechen musste?
Das konnte ich selbst.
Und das machte mich noch wütender.
Der Mann wollte sich wohl einfach nur rechtfertigen. Mehr nicht.

Während wir weiter diskutierten und der Mann den Streit offensichtlich zu verlieren schien, unterbrach uns der Mann mit dem Hammer.
„Haltet die Schnauze. Beide.“, fuhr er uns an.
Ich hob nicht den Blick.
Ich wollte ihn nicht ansehen.

Wir schwiegen.
Der Streit war beendet, obwohl ich noch immer das Verlangen spürte, diesen Mann zu verhauen.
Am liebsten hätte ich ihn auch ohnmächtig geschlagen und in einen Dämonenturm gezerrt.
Doch das half jetzt nicht.
Der Mann mit dem Hammer und der seltsame Nordmann verschwanden wieder.

Ich war noch immer wütend, doch das brachte mich leider nicht weiter.
Dann sah ich eine bekannte Gestalt.
Es war die Katze, Rashkar.
Ich wollte zu ihr.
Also erhob ich mich langsam und lief auf sie zu.
Ich hatte mich schon lange genug ausgeruht.

Asaka schien die Katze auch bemerkt zu haben.
„Was ist das?“, fragte sie verwirrt.
Sie beschrieb die Katze mit einem fremd klingenden Wort.
Ich sah sie verwirrt an.
Was hatte sie da gesagt?
„Was war das?“, fragte ich sie.
Sie sah mich an.
„Ah. Katze. Das meinte ich. Ich kenne aber nur kleine Katzen.“, erklärte sie.
„Ist nette Katze.“, gab ich zurück.

Rashkar erkannte mich sofort und ging auf mich zu.
Ich streichelte ihn und er schnurrte.
Ich mochte die Katze wirklich gerne.

Dieser seltsame Schatten, der sich als Breeg ausgab, kam zwischendurch immer mal wieder vorbei.
Ich versuchte, mich von ihm fernzuhalten.
Ich traute ihm ganz und gar nicht.

Cato kam bald von draußen wieder in das Dorf herein.
Er sah mich direkt an.
„Anastasya, Ihr könntet doch wieder mithelfen.“
„Wobei?“, fragte ich.
Ein fremder Mann mit Kapuze lief an uns vorbei.
„Hm, frag am besten ihn. Wir suchen etwas.“, erwiderte Cato.
Der fremde Mann schien es mitbekommen zu haben, denn er winkte mich zu der Bank, auf die er sich gesetzt hatte.

Er erklärte mir, dass ihr „Abt“, der scheinbar so etwas wie der Jarl zu sein schien – nur für einen Orden von Mönchen – besessen sei.
Dieser Mann habe eine Vorliebe für das Töten entwickelt.
Und man konnte diesen Mann scheinbar nur stoppen, wenn man eine Flasche und eine Kiste fand.
Das verstand ich zwar nicht ganz, aber immerhin wusste ich nun, was wir suchten: Eine Kiste.
Die Flasche war wohl schon gefunden worden.
Und soweit der Mann wusste, wurde die Kiste in der Nähe des Dorftores versteckt.
Somit hatten wir zumindest schon einmal einen Anhaltspunkt.

„Tahn, willst du mitkommen?“, fragte ich ihn.
„Wohin?“
„Wir suchen eine Kiste.“
„Oh, ein Schatz?“, fragte er.
„Da.“, erwiderte ich.
Mehr oder weniger… Aber so würde er immerhin mitkommen.
So würde er sich nicht anderweitig in Gefahr bringen können.

 

Wir liefen los und waren gerade auf dem Weg, der aus dem Dorf herausführte, als uns vier Personen entgegen kamen.
Ich hatte sie heute schon einmal gesehen, doch konnte sie nicht recht zuordnen.
Sie sahen seltsam aus – ziemlich düster.
Und jeder von ihnen trug ein leuchtendes, kistenförmiges Etwas bei sich.
Waren das etwa die Kisten, die wir suchten?
Oder war das etwas ganz anderes?
Ich verstand es nicht, aber ich wollte ihnen auch lieber nicht zu nahe kommen.

Ich blieb einfach stehen und wartete ab, bis sie den Weg wieder frei gemacht hatten.
Irgendetwas Magisches ging von den Kisten aus. Ich wusste nur nicht, ob es gut oder böse war.
Und um ehrlich zu sein wollte ich das auch nicht herausfinden.

„Wollen wir jetzt den Schatz suchen?“, drängelte Tahn und lief einfach an den Personen vorbei.
Ich blickte ihm verwirrt nach.
Es war nichts passiert.
Sie hatten ihn nicht einmal angeschaut.

Da ich Tahn keineswegs alleine nach draußen laufen lassen wollte, lief ich in einem großen Bogen an den Personen mit den Kisten vorbei und folgte ihm dann.
Asaka und Rashkar schlossen sich uns an.

Zuerst suchten wir draußen bei dem Schild im hohen Gras.
Rashkar versuchte, etwas zu erschnüffeln.
Mit der Hilfe von ein paar Kerzen, konnten wir zumindest ansatzweise etwas erkennen.
Doch hier schien keine Kiste versteckt zu sein.
Leider wussten wir auch gar nicht, wie groß sie war.

Wir liefen wieder durch das Tor in das Dorf hinein und suchten hier weiter.
Neben einem Holzverschlag war etwas.
Tahn hatte die Kiste gefunden.
Er hielt sie in der Hand und schüttelte sie.
„Tahn!“, rief ich. Es war sicher nicht die beste Idee, eine Kiste zu schütteln, bei der man nicht wusste, was sich darin befand.
„Tahn, du kannst das doch nicht einfach schütteln!“, sagte nun auch Asaka tadelnd.
Sie hatte Recht.
Niemand von uns wusste, was sich in dieser Kiste befand.

Im letzten Moment bemerkte ich, dass Tahn die Kiste öffnen wollte.
Ich hielt seine Hände fest und hielt somit auch die Kiste geschlossen.
„Nicht öffnen, Tahn!“, ermahnte ich ihn.
Er sah mich verwirrt an.
„Nicht öffnen.“, wiederholte ich.
Seine Augen wurden etwas größer.
„Nicht öffnen?“, fragte er.
Ich nickte.
„Nicht öffnen. Geben.“
Und er lockerte tatsächlich den Griff, sodass ich die Kiste in meine Obhut nehmen konnte.

Diese seltsamen Personen mit den leuchtenden Kisten waren in Richtung der Wiese gelaufen.
Der Mönch, der die Kiste suchte, war ihnen gefolgt.
Also begab ich mich in Richtung Wiese, hielt aber Abstand.
Irgendetwas Seltsames schien dort vor sich zu gehen.

„Herr Mönch!“, rief ich. „Wir haben Kiste.“
Er kam von der Wiese zur Straße gelaufen.
„Tahn hat Kiste gefunden.“, erklärte ich ihm und überreichte die Kiste.
Er nahm sie.
„Ich werde sie nicht öffnen… Das was darin ist… Es könnte Besitz ergreifen…“
Ich sah zu Tahn.
Das war wirklich knapp gewesen.
Beinahe hätte er sie geöffnet…

„Was ist mit einer Belohnung?“, fragte Tahn.
Der Mönch sah ihn etwas fragend an.
„Für das Finden der Kiste!“
„Hm… Wenn die Gefahr außer Reichweite ist, dann gibt es eine Belohnung, das verspreche ich.“, erwiderte der Mönch.
Tahn nickte.
„Dann nehm ich die Kiste einfach und laufe weit weg?“
„Nein… Also. Wir müssen die Gefahr bannen.“, antwortete der Mönch.
Dann lief er mit der Kiste zurück ins Dorf.

Als wir uns auch wieder zurück in Richtung Dorf begeben wollten, sah ich in der Ferne auf einmal etwas Rotes.
Es bewegte sich, sah aber aus wie Feuer.
Feuer, das sich bewegte.
Wie ein brennendes Seil, das geschwungen wurde…
Wie eine Peitsche.

„Was ist das?!“, fragte ich hektisch und sah mich um.
Doch zum Glück schienen die anderen es auch zu sehen.
„Oh… Das haben wir vorhin schon gesehen. Danach ist ein Dämon aufgetaucht.“
Alarmiert zog ich meine Waffen und sah mich um.
Wo?
Wo war der Dämon aufgetaucht?
Wo würde er diesmal auftauchen?

Er tauchte direkt in der Nähe der Feuerpeitsche auf.
Doch das Feuer war verschwunden.

Das Wesen rannte auf uns zu.
Es war bewaffnet.
Wir kämpften.
Zum Glück waren wir viele Kämpfer.
Doch wir mussten auch auf Runa aufpassen, denn sie war uns nach draußen gefolgt.

Tahn wurde verletzt.
Wir wollten ihn nach drin helfen, als mitten im Tor auf einmal wieder die Feuerpeitsche auftauchte.
Wir wichen zurück.
Alle – bis auf Tahn.
Er lief genau darauf zu… Und der Dämon erschien erneut.
Er traf den ohnehin schon verletzten Tahn.
Wir versuchten, ihm zu helfen und griffen den Dämon ebenfalls an.

„Die Abstände werden immer kürzer!“
Das war nun wirklich kein gutes Zeichen.
Wir mussten dieses Ding vertreiben und uns dann möglichst schnell um Tahn kümmern.

Als wir es geschafft hatten, halfen wir Tahn ins Dorf.
Runa kümmerte sich wieder um ihn.

Wir standen im Licht der Kerzen direkt bei der Schankmaid, als Rhashkar mich auf einmal verwirrt ansah.
Ganz so, als würde er etwas bemerken.
„Hm?“, fragte ich verwirrt.
Er nahm etwas Abstand von mir.
„Was ist?“
„Augen.“, erwiderte Rashkar. „Sehen böse aus.“
„Augen?“, fragte ich.
Was hatten nur alle immer mit meinen Augen?
„Augen sind dunkelblau mit schwarz.“, erwiderte ich.
Wollte mir wieder jemand erklären, dass meine Augen grün seien?
Ich wusste doch wohl, was für eine Augenfarbe ich hatte.
„Nein.“, erwiderte Rashkar.
Er wirkte ziemlich unsicher, schien nicht zu wissen, was er tun sollte.

Ich schüttelte den Kopf.
„Njet. Sind Augen normal.“
Die anderen wurden darauf aufmerksam.
Sie sahen mir ebenfalls in die Augen.
„Also blau mit schwarz sind die nicht. Eher nur schwarz… Mit etwas rot? Ein roter Ring?“
Ich schüttelte den Kopf.
„Dunkelblau mit schwarzem Ring.“, widersprach ich.
Wie kamen die denn nur darauf?

„Komm mit.“, rief Tahn auf einmal und packte mich am Arm.
Was hatte er vor?

Er brachte mich nach oben zum Gasthaus, schob einen Tisch beiseite und zeigte auf einen Spiegel, der dort an der Wand hing.
„Was soll ich?“, fragte ich verwirrt.
„Da kannst du doch deine Augen anschauen.“, erklärte er.
Das klang auf jeden Fall nach einer guten Idee.

Ich stellte mich neben Tahn und wollte in den Spiegel schauen.
Das, was sie sagten, konnte ja kaum stimmen.
Doch gerade, als ich in den Spiegel schauen wollte, hörte ich eine bekannte Stimme.
„Schau da nicht rein!“
Es war Breeg.
Zumindest Breegs Stimme, doch es war der Schatten, der zu mir gesprochen hatte.

Trotzdem warf ich einen kurzen Blick in den Spiegel.
Das konnte nicht sein.
Ich sah nicht aus wie ich.
Ich hatte eine seltsame Narbe auf der Stirn und meine Augen sahen tatsächlich seltsam aus.
Der Spiegel log also.

Ich lief wieder hinunter in Richtung der Schenke.
Auch dieser seltsame Schatten war auf meine Augen aufmerksam geworden.
Hatte er nicht selbst gesagt, dass ich nicht in den Spiele schauen solle?
Er hatte mir doch bestätigt, dass der Spiegel log.
Was wollte er nun also?

„Was hast du gemacht?“, fragte er mich.
Er war nahe.
Zu nahe.
Aber irgendwie wich ich nicht zurück.
„Nichts.“, erwiderte ich. Was meinte er denn?
„Kirren.“
Ich sah ihn verwirrt an.
Was sollte sein?
„Kirren?“, fragte ich. „Was ist mit ihm?“
„Bist du ihm begegnet?“
„Njet. Wieso?“
Der Schatten wirkte verwirrt.
Und ich verstand nicht, wieso.

Dann wand er sich an den Mann mit dem Hammer.
„Hast du ihr mal in die Augen gesehen?“, fragte er ihn.
Der Mann mit dem Hammer trat ein paar Schritte auf mich zu und blickte mir in die Augen.
„Ja. Und?“, fragte er. „Anastasyas Augenfarbe verändert sich ständig. Das ist nichts Neues mehr.“
„Was? Verändert sich?“, wiederholte ich verwirrt.
Auch er musste sich irren.
Das konnte einfach nicht sein.

„Sind blau mit schwarzem Rand. Wie immer.“
„Nein. Die waren bei dir auch schon einmal grün. Und jetzt schwarz, was solls.“
Irgendwie gefiel mir sein Ton nicht… Es klang so unbekümmert.
Vermutlich interessierte es ihn einfach nicht.
Warum auch?
Ich hatte bisher nicht gerade in seinem Sinne gehandelt…
Und ich wusste Dinge über ihn, die eigentlich niemand wissen sollte… Dank Akri.
Klar, dass er mir gegenüber irgendwie komisch war.

„Aber erzähl doch mal, was ist denn mit Breeg?“, fragte er mich dann auf einmal.
„Ist nicht Breeg.“
„Der sieht aber aus wie Breeg. Und der weiß auch Dinge, die nur Breeg wissen kann.“
„Aber Breeg kann nicht da sein.“
Ich erklärte ihn von den Geschehnissen in den fremden Landen.
Von dem Ritual, bei dem Breeg geopfert wurde und danach verschwunden ist.
Von den Visionen in der Spiegelwelt.
Breeg war in den Spiegeln gefangen.
Doch der Mann mit dem Hammer nahm mich nicht wirklich ernst und das machte mich traurig und wütend zugleich.
Was sollte das?
Wieso war er so gemein zu mir?

Der Mann mit dem Hammer schlug den Schatten, der sich als Breeg ausgab nieder.
Er schleifte ihn nach oben zum Gasthaus.
Ich beobachtete ihn kurz dabei, sagte aber nichts weiter dazu.
Ich wollte ihn auch nicht aufhalten.
So konnte dieser Schatten mich zumindest nicht weiter belästigen.

Doch es dauerte nicht lange, bis der Mann mit dem Hammer mich rief.
„Anastasya! Das ist übrigens wirklich Breeg. Akri hat es mir gesagt. Willst du mit ihm reden?“, fragte er mich.
Ich sah auf den Schädel, den der Mann mit dem Hammer in der Hand hielt.
Akri.
Hatte Akri gesehen, dass es Breeg war?
Ich vertraute diesem toten Magier irgendwie… So absurd es auch klang.
„Da.“, erwiderte ich leise.
Wenn das wirklich Breeg war… Was ist dann geschehen?
Warum sah er so… alt aus?
Und wie hatte er es geschafft, hierher zu kommen.

„Denk an einen Ort, an dem du mit Breeg reden möchtest. Dann sag ‚Zu einem anderen Ort, zu einer anderen Zeit, in einem anderen Universum.‘“
Der Mann mit dem Hammer gab mir den Schädel in die Hand.
Ich sah ihn an.
Akri.
Er konnte mich sehen, das spürte ich.

Dann dachte ich an die verschneiten Wälder von Falkenhain.
„An einem anderen Ort, zu einer anderen Zeit, in einem anderen Universum.“, sprach ich. Meine Stimme zitterte etwas. Ich war nervös

Meine Sicht verschwamm kurz.
Dann fand ich mich in einem Wald wieder.
Es war Falkenhain.
Ich setzte mich auf den Boden, in den Schnee.
Ein tolles Gefühl, Zuhause zu sein.
Obwohl ich ganz genau wusste, dass ich aus einem bestimmten Grund hier war.
Und dieser Grund saß direkt vor mir.
Breeg.
Nicht der Breeg, den ich kennengelernt hatte, sondern ein alter Breeg.
Seine Haare und der Bart waren bereits ergraut.
Tiefe Falten zierten sein Gesicht…
Und ein Verband bedeckte sein linkes Auge.
Ich wollte wissen, was ihm widerfahren war.

Er sah sich verwirrt um.
Natürlich kannte er diesen Ort nicht.
Ich versuchte, es ihm zu erklären.
Dann redeten wir.
Ich wusste, dass ich mich beeilen musste.
Ich wusste, dass der Mann mit dem Hammer es mir übel nehmen würde, wenn ich zu lange brauchte… Akri hingegen würde sicher dankbar sein.
Doch ich wollte den Mann mit dem Hammer nicht verärgern.

Ich fragte Breeg, was geschehen war.
Er erzählte mir von den Landen, in denen er geopfert worden war…
Und, dass er danach woanders war.
Alles sah anders aus.
Alles war irgendwie seltsam.
Und er hatte uns nicht wiedergefunden.
Er hatte ewig nach uns gesucht, hatte uns nicht gefunden.
Scheinbar hatte er einige Winter damit verbracht, uns zu suchen.
Ohne Erfolg.

Dann, irgendwann, hatte er einen Magier mit einem Spiegel gefunden.
Irgendwie sah er durch diesen Spiegel andere Dinge.
Ganze Räume erschienen anders.
Und diesen Spiegel hatte er dem Magier wohl abgekauft… Und ihm dafür sein Auge gegeben.
Deswegen der Verband.
Ich verstand langsam.

Irgendwie konnten ihn dann ein paar Menschen durch den Spiegel sehen…
Und als er dann zerbrach, konnte er hindurch gehen…
Auf diesem Wege schien er wieder in diese Zeit gekommen zu sein.

Mein Kopf schmerzte nach seiner Erklärung.
Ich verstand alles nur halb.
Es klang so irreal und doch saß er hier vor mir.
Breeg.
Der, den wir irgendwie verloren hatten.
Der, der sich geopfert hatte.
An dessen Opferung ich sogar zum Teil Schuld war.

Nachdem wir eine Weile geredet hatten, verließen wir den Ort wieder.
Ich wollte schnell weg, damit ich dem Mann mit dem Hammer den Schädel wiedergeben konnte.
Es war vermutlich schon zu viel Zeit vergangen…
Hoffentlich war er nicht allzu sauer.

Als wir wieder im Hier und Jetzt angekommen waren, lief ich zur Feuerstelle und gab dem Mann mit dem Hammer seinen Schädel wieder.
„Ja, Danke.“, erwiderte er murrend.
Ich wusste ja, was passieren würde.
Akri.
Nur wie lange?
Auf die Zeit hatte ich nicht geachtet… Wie viele Augenblicke würden es diesmal sein?

Rhashkar wand sich an mich.
„Ich spüre, dass Breeg Schlimmes durchgemacht hat.“, sprach er. „Ich kann ihm helfen… Wie bei dir.“
Ich überlegte.
Was genau meinte er?
Ich erinnerte mich daran, dass ich im Wald gelegen hatte.
Rhashkar hatte mit mir geredet.
Ein Gefühl tiefer Entspannung…
Nur wieso?
Hatte es mir geholfen?
Wobei?
Ich wusste es irgendwie nicht mehr…
Doch wenn es Breeg helfen würde, dann würde ich es Rhashkar keinesfalls verbieten.
„Kannst du ihn zu mir schicken?“, bat er mich.
Vermutlich vertraute Breeg Rhashkar noch nicht.
Ich musste ihn wohl überzeugen.

Also sprach ich mit Breeg.
„Willst du dir helfen lassen?“, fragte ich ihn.
„Wobei?“
„Dir geht es nicht gut.“, stellte ich fest. „Du hast… viel durchgemacht, da? Ich kenne jemanden, der helfen kann.“
Breeg ließ sich nicht sofort überzeugen.
Er wirkte viel zu verwirrt.
Also packte ich ihn an der Hand und führte in zu dem Teppich, auf dem die Katze schon saß.

Hinter mir tauchte der Mann mit dem Hammer auf.
Ich drehte mich zu ihm um.
Nein. Das war nicht der Mann mit dem Hammer.
Das musste Akri sein.
Doch er sah mich nur an und sagte dabei kein Wort.
War er wütend auf mich?

„Hallo.“, begrüßte ich ihn.
„Hallo.“, kam es knapp zurück.
Auch sein Tonfall ließ nicht daran zweifeln, dass er irgendwie sauer zu sein schien.
„Was ist?“, fragte ich vorsichtig.
Ich wollte nicht, dass er sauer auf mich war.
„Nichts.“, erwiderte er. „Glaubst du etwa, dass ich sauer bin?“
Ich nickte.
„Damit hast du nicht mal Unrecht.“, gab er dann zurück.
Ich senkte den Blick.
Das wollte ich nicht.
Warum war er denn sauer?
Was hatte ich getan?

Rhashkar wand sich an mich.
„Kannst du den Teppich nach da hinten tragen?“, bat er mich. „Ich muss etwas vorbereiten…“
Ich nickte. „Da, mache ich.“
Die Katze verschwand wieder.
Ich wollte den Teppich nehmen, da fuhr Akri mich an.
„Anastasya, nimm den Teppich nicht! Ich schwöre dir, wenn du den Teppich nimmst,…!“
Ich hielt in der Bewegung inne und starrte ihn an.
Langsam richtete ich mich wieder auf.
Was sollte das?
Wieso durfte ich Rhashkar nicht helfen?
Was hatte er gegen die Katze?

An uns liefen Cato, Runa, Tahn und die Personen mit den leuchtenden Kisten vorbei.
Was hatte es damit nur auf sich?
Was hatten sie vor?
Doch da Runa und Cato bei Tahn waren, machte ich mir keine allzu großen Sorgen.
Akri jedoch beobachtete Tahn kurz.
„Was ist das eigentlich für ein Idiot?“, fragte Akri und sah ihm zu.
„Mh? Ist Tahn… Kann sich oft nicht an Sachen erinnern…“, erwiderte ich. Das war eigentlich traurig und irgendwie hatte ich Mitleid mit ihm.

Dann kamen uns auf einmal Cato und Runa entgegen… Nur Tahn stand noch bei diesen seltsamen Personen.
Da konnte irgendetwas nicht stimmen.
„Cato? Was ist mit Tahn?“, fragte ich hektisch.
„Tahn baut gerade Scheiße.“, erwiderte er nur und lief an mir vorbei.
Ich sah zu Tahn.
Zu spät.
Er hielt die Schatulle in der Hand… und öffnete sie.
Ich konnte nichts tun.
Ich hatte es nicht geschafft, ihn aufzuhalten.

Asaka hatte sich in der Zwischenzeit zu mir gestellt.
„Was ist los?“, fragte sie.
„Wir haben Problem.“, erwiderte ich und wich zurück.
Ich zog meine Waffen, doch ich wusste genau, dass ich Tahn nicht angreifen konnte.

Er rannte auf uns zu, schlug mit seinen Waffen um sich und schien immer mehr durchzudrehen…
Diese Schatulle schien wirklich gefährlich zu sein.
Ich lief rückwärts, behielt ihn dabei immer im Blick.
Asaka folgte mir.
Sie hatte große Angst.
Sie verstand nicht, was dort passierte.

Dann vernahm ich Worte, die mir bekannt waren.
„lnaeim, mutiea, aistirkha‘, safa‘, jayid“
Ich wusste, dass diese Worte Tahn beruhigen würden…
Diese Worte hatten bisher jeden beruhigen können.

Doch Tahn richtete sich auf und schlug um sich.
Er versuchte, den Mann mit dem Hammer zu treffen.
„Elende Mauren!“, schrie er dabei.
Mauren?
Das hatte ich doch schon einmal von ihm gehört.
Aber nicht so…
Er hatte doch gegen diese Mauren in der Wüste gekämpft.
Aber was war nun los?
Hatte er eine Vision?
Erinnerte er sich an eine Vergangenheit?

Doch sein Zustand hielt nicht lange an, denn der Mann mit dem Hammer holte aus und trat Tahn. Er traf ihn am Kopf und knockte ihn damit aus.

Sie trugen ihn nach oben zum Gasthaus.
„Anastasya. Kannst du dich um seine Wunde kümmern?“, fragte Akri.
Tahn blutete am Kopf. Vermutlich eine Platzwunde.

Ich schnappte mir meine Tasche, in der auch ein paar Verbände waren.
Dann lief ich ebenfalls zum Gasthaus.

Zuerst wusch ich die Wunde aus, dann versuchte ich den Verband anzubringen.
Es war wirklich nicht so einfach wie gedacht, denn der Verband rutschte ständig von seinem Kopf nach oben.
Doch irgendwann hatte ich es endlich geschafft und er hielt einigermaßen.

Tahn murrte etwas vor sich hin, ruhte sich aber weiterhin brav aus.
Ich hingegen fühlte mich immer noch seltsam.
Irgendwie schwach und hungrig.
So richtig verstand ich nicht, was mir fehlte.

Ich sah herunter zu den Leuten an der Feuerstelle.
Dort stand auch Breeg.
Ich wollte ihn fragen, ob ihm die Katze schon geholfen hatte.
Also erhob ich mich und lief vom Gasthaus aus herunter.

Der Hunger wurde schlimmer.
Es war beinahe nicht mehr auszuhalten.
Ich glaube, dass ich so einen starken Hunger noch nie zuvor verspürt hatte.
„Wie geht es dir, Breeg?“, fragte ich ihn.
Doch ich konzentrierte mich nicht auf seine Antwort.
Ich starrte seine Hand an.
Seine Hand… Die Haut. Das Fleisch.
Das Verlangen… Es wurde größer. Es wuchs. Weiter und weiter.
Ja, das war, was ich brauchte.
Das war, was mir fehlte.
Ich hatte es endlich gefunden.
Ich nahm seine Hand in meine… und biss hinein.

„Was machst du da?!“, schrie er mich an und schüttelte mich ab.
Die anderen gerieten auch in Aufruhr.
Aber warum?
Was hatte ich denn Falsches getan?

Ich lief etwas von ihm weg.
Tahn kam mir entgegen.
Ich wollte zu ihm, doch Breeg sprang an meinen Rücken, nahm meine Hände und drehte sie nach hinten.
„Lass mich los!“, flehte ich.
„Warum beißt du einfach Leute?!“, fragte er mich.
„Ich hatte Hunger…“
Das war wirklich der einzige Grund.
Und es wirkte für mich auch ganz und gar nicht komisch oder böse…
Ich hatte Hunger und alles andere hatte für mich keinen Geschmack.
Ich hatte doch niemandem etwas getan… Hatte niemanden getötet.

Irgendwie schaffte ich es, mich von Breeg loszureißen.
Tahn kam zu mir und hielt ein Stück Apfel in der Hand.
„Hast du Hunger?“, fragte er und hielt mir das Stück hin.
Apfel…
Das schmeckte doch auch nach nichts.
Ich roch es nicht einmal…
Aber das Fleisch seiner Hand… Das konnte ich riechen. Es roch wunderbar. Und so würde es sicherlich auch schmecken.

Doch bevor ich zubeißen konnte, zerrten sie mich zum Gasthaus, setzten mich an einen hölzernen Stuhl und fesselten mir die Hände auf den Rücken.
Ich konnte mich nicht mehr bewegen, dabei hatte ich doch einfach nur Hunger…
Wieso wollten sie mir verbieten, etwas zu essen?

„Vielleicht will sie Fleisch haben?“, hörte ich Tahn sagen.
‚Fleisch. Menschenfleisch.‘, dachte ich.

Sie ignorierten mich, schienen eher zu diskutieren, was sie nun machen sollten.
Wieso ließen sie mich nicht einfach los?
Ich versuchte, an den Fessel zu ziehen.
Sie lösten sich nicht.

„Bringt sie rein.“, hörte ich eine vertraute Stimme sprechen.
Akri.
Sie zogen mich vom Stuhl, zerrten mich ins Gasthaus hinein und setzten mich dort auf den nächsten Stuhl.
Natürlich ließen sie meine Hände hinter dem Rücken zusammengebunden.
Das war schmerzhaft.

Außerdem hatte ich nun Haare im Gesicht, die mich störten.
Seufzend starrte ich zu Boden.
Am Tisch vor mir spielten Akri und ein Fremder irgendein Spiel. Schach, scheinbar.
Genau diese Figuren, die wir in diesen seltsamen Landen von den Knochenpriestern bekommen hatten.
Nur schien es diesmal weniger… magisch zu sein.
Die Figuren waren alle da und es mussten keine Aufgaben gelöst werden, um sie zu finden.

Tahn kam herein und lief auf mich zu.
Er hielt einen Löffel in der Hand.
„Hier. Das ist Fleisch. Du hast doch bestimmt Hunger.“
Er hielt mir den Löffel an den Mund.
Das wollte ich nicht.
Das schmeckte doch nach gar nichts…
Sein Fleisch hingegen.
Ja… Das schmeckte sicherlich hervorragend.
„Tahn! Lass es! Geh raus!“, ermahnte Akri ihn auf einmal.
Aber wieso?
Durfte ich ihn etwa nicht beißen?
Ich hatte doch nur Hunger…

Doch Tahn hörte auf Akri und verließ das Gasthaus wieder.

„Anastasya. Hast du eine beste Freundin in Falkenhain?“, fragte Akri mich.
Ich schüttelte den Kopf.
„Besten Freund.“, erwiderte ich. „Lange nicht mehr gesehen.“
„Hm.“, erwiderte Akri.
Was wollte er von mir?
Wieso stellte er so seltsame Fragen?
„Und was ist mit Odin? Glaubst du noch an ihn?“
„Da! Natürlich!“, erwiderte ich fassungslos.
Warum denn auch nicht?
Wie kam er darauf?
„Hm. Und… Wie ist es so in Falkenhain?“
„Schnee. Immer Schnee.“, erwiderte ich und hatte sofort die Bilder von Falkenhain im Kopf.
„Hm, das muss ja ätzend sein.“
Ich sah Akri an.
Er kam aus der Wüste.
Natürlich war Schnee für ihn etwas Seltsames.

„Ich habe Haare im Mund.“, murrte ich genervt und versuchte abermals, meine Hände aus den Fesseln zu lösen.
Akri näherte sich mir und strich die Haare aus meinem Gesicht.
„Komm ihr mit den Fingern nicht zu nahe!“, rief der seltsame Nordmann.
Er stand an der Tür.
Es passte mir nicht, dass er hier war, doch ich konnte auch nichts dagegen tun.
„Warum nicht?“, fragte Akri und hielt mir seine Hand erneut hin.
Ich biss hinein.
Es schmeckte ekelhaft.
So, als hätte man Fleisch zu lange versucht aufzubewahren…

Ich sah Akri an.
„Und? Schmeckt das?“
Ich schüttelte den Kopf.
Natürlich…
Ich wusste doch auch, warum es mir nicht schmeckte…
Aber warum durfte ich denn nicht einen der normalen Menschen beißen?

„Also… Du hast Bekanntschaft mit einem Wesen mit grünem Licht gemacht, richtig?“
Ich nickte.
Das war am Castell Lazar. Dieses grüne Licht… Seitdem war es mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen.
„Mhhm. Dadurch fängst du an, Leute zu beißen. Du hast Tahn gebissen.“
„Was?!“, erwiderte ich fassungslos. „Ich weiß nicht mehr…“
Ich konnte mich wirklich nicht daran erinnern.
Wieder versuchte ich, an den Fesseln zu ziehen.
Diesmal gelang es mir… Ich konnte sie abnehmen.
Doch es hielt mich auch niemand auf.
Ich legte das Seil auf den Tisch.

Scheinbar hatten sie fertig gespielt, denn sie gaben sich die Hand und Akri erhob sich.
„Ich habe dort schon versucht, dich davon zu befreien. Doch scheinbar habe ich etwas übersehen.“

Akri bat mich, mich auf den Boden zu legen.
Ich folgte seiner Bitte und legte mich auf einen Teppich.
„Vertraust du mir?“, fragte er.
Ich nickte.
Ich vertraute Akri wirklich.
„Was hast du vor?“, fragte ich.
„Das Gleiche wie am Castell Lazar.“, erwiderte er.
Ich versuchte, mich zu erinnern.

Dann kam mir ein Wesen in den Sinn.
Grün-braun. Übersät mit offenen Wunden, Eiter, Schleim und heraushängenden Organen.
Ich schüttelte mich.
„Da war… So ein Wesen.“, murmelte ich nachdenklich. „Das war… Hässlich und… hat gestunken.“
Akri lachte.
„Ja, das stimmt.“
„Ich will das nicht wiedersehen.“, protestierte ich widerwillig.
Allein in meiner Erinnerung war es schon furchtbar genug, obwohl ich es nur verschwommen sah.
„Nur so kann ich helfen.“

Ich sehe, wie Akri vor mir steht. Er zeigt in meine Richtung, zeigt auf mich.
Ich liege am Boden.
Erst jetzt sehe ich die Gestalt, die hinter ihm auftaucht.
Ein großes, unmenschliches Wesen….
Es hat seltsame Hörner.
Erst jetzt bemerke ich auch den Gestank, der von diesem Wesen ausgeht.
Ein fürchterlich beißender Gestank.
Tot. Schlimmer als der Tod.
Leichen hatte ich schon gesehen – das hier war schlimmer.
Der Körper ist komplett aufgequollen.
Das erinnerte natürlich an Wasserleichen…. Es war nur noch viel grauenhafter.
Aus verschiedenen Stellen des Körpers kamen Eingeweide und Organe heraus, die rosafarben zwischen dem ansonsten grün-braunen Körper hervorstechen.
Und dann der Kopf…
Das Gesicht ist fürchterlich entstellt.
Der Mund entsprach einem Grinsen, nur die Zähne sind sehr spitz.
Seine Augen starren in meine.
Es wirkt so, als würden sie in meine Seele schauen…
Ich zittere.
Es ist kalt.
Kalt und beängstigend.
Doch Akri steht noch immer zwischen mir und dem Wesen.
Seine Stimme klingt anders als sonst – er redet mit dem Wesen.
Für mich?
Zwischendurch sieht er zu mir.
Das Wesen fokussiert mich.
Kommt auf mich zu.
Ich will weg, doch ich kann mich nicht bewegen.
Akri.
Akri lässt es zu mir.
Er hetzt es auf mich?
Was passiert hier?
Ich will dieses Wesen doch nicht mehr sehen!

Ich erwachte aus einem Albtraum.
Was war geschehen?
Ich fühlte mich so müde.
„Na, Anastasya? Wie geht es dir?“, fragte Akri mich.
Ich erhob mich langsam…
Wieso hatte ich auf diesem Teppich geschlafen?
Was war passiert?
Wo waren die anderen hin?

Ich verließ das Gasthaus.
Dort standen die anderen.
„Anastasya-San, wie geht es dir?“, fragte Asaka.
Ich sah sie an.
Irgendwie verwirrte mich alles.
Ich war müde.
Ich schien einen schlimmen Albtraum gehabt zu haben… Doch ich wusste nicht mehr ganz genau, was passiert war.

„Bin ich müde…“, erwiderte ich seufzend. Ich wollte schlafen…
Also betrat ich wenig später mit Tahn, Rashkar, Asaka und Breeg das Gasthaus.
Akri und der seltsame Nordmann saßen hier noch immer.
Wir setzten uns dazu und sie redeten noch eine Weile.
Ich kämpfte gegen die Müdigkeit an, doch beschloss dann, mich bald einfach schlafen zu legen..
Dafür hatte dieses Gasthaus ja freie Betten.
Am nächsten Morgen würde ich genauso gut weiterreisen können…

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