Schrecken

Lauf!

Ich renne.
Mein Herz schlägt laut, ich sehe meinen Atem in der eisigen Luft.
Es ist Nacht.
Und ich habe Angst.
Angst vor dem Ort, an den ich laufe.
Und trotzdem muss ich dorthin.

Die Dinge, die ich gesehen habe, lassen mich nicht los.
Mein Vater.
Meine Mutter.
Meine Brüder.
Was ist nur geschehen?

Ich renne und renne.
Schneeflocken verirren sich in meine weit geöffneten Augen.
Schnee?
Winter?
Norden?
Bin ich schon dort?
Das kann nicht sein.
Ich bin doch viel zu weit entfernt…

Bilder

Vor mir ist nicht mehr die Dunkelheit der Nacht, sondern nur diese Bilder…
Die Bilder, die aus den Gedanken eines Wahnsinnigen entsprungen sein müssen.
Und trotzdem habe ich sie gesehen.

Es ist immer noch Nacht.
Ich bin nicht weit gekommen.

Wird es jemals wieder Tag werden?
Ich weiß es nicht.

Rette sie!

Papa…
Mama…
Warum ihre Fingernägel?
Wieso kommt mir das bekannt vor?

Das wird ein schönes Konzert.

Ich verstehe nichts.
Warum?
Was ist los?
Wer hat da gesprochen?

Ich stolpere und falle.
Mein Gesicht landet im Gras.
Kein Schnee.
Nur Kälte.
Kälte und Schmerz.
Und Blut…

Blut wie… überall in dem Haus.
In meinem Haus.
Die Heimat.
Othila. Odin?

Weiter, weiter.
Ich muss wieder aufstehen, darf mich nicht umsehen.
Die Schatten holen mich ein.
Diese Bilder.
Was waren das für seltsame Füchse?
Und diese Wölfe?
Ich verstehe es nicht und doch kommt es mir seltsam vertraut vor.
Dabei bin ich mir sicher, diese Bilder noch nie zuvor gesehen zu haben.

»Das bin ich nicht.«, höre ich mich sagen.
Aber ist das überhaupt meine Stimme?
Meine Beine tragen mich weiter.
Ich laufe.
Aber wann bin ich aufgestanden?

Blut

Ich sehe wieder meinen Vater… an diesem Haken…
Überall ist Blut.
Meine Brüder… Verkehrt herum.
Dann meine Mutter…
Alles ist blutig. Überall.
Alles tot.

Es ist fast, als würde mein Körper sich von selbst bewegen.
Alles in meinem Körper schmerzt und trotzdem renne ich weiter.
Die genähten Wunden sind schon lange aufgerissen und das warme Blut strömt meinen Bauch hinab.
Es ist das einzige, was mich noch wärmt.
Ich renne und renne und renne.

Wieder falle ich, spüre die Schmerzen eher wie durch einen Schleier.
Wieder kommt es mir so seltsam vertraut vor.
Fast, als würde ich mich selbst im Wasser spiegeln und dieses Spiegelbild wüsste von allem.
Nur ich nicht.
Was weiß ich nicht?
Spiegel.
Irgendetwas war mit Spiegeln.
Oder nicht?

Es wird kälter.
Ich muss aufstehen.
Das Blut bedeckt den Boden.
Weiß.
Weiß?
Schnee.
Rotes Blut im Schnee.
Meins oder… fremdes?
An meinen Händen. Blut. Überall. Überall ist Blut.
Es fühlt sich an, als fehle mir die Luft zum Schreien.
Die Angst schnürt mir die Kehle zu.

»Hilfe…«

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